Montag, 31. Dezember 2007

Guten Rutsch!

Jetzt muss ich ganz schnell noch zeigen, was meine Kamera Tolles kann: Gegenlichtaufnahmen!









Vorhin hat es dicht geschneit, aber jetzt kommt die Sonne wieder heraus, es ist Zeit für den letzten Blogeintrag des Jahres und Zeit, den Hebel für 2008 umzulegen:



(Das ist, ihr ahnt es, nur Vorwand für ein weiteres Foto ...)





Euch allen einen fröhlichen Silvesterabend und ein sensationelles neues Jahr voller Gesundheit, Freude, Erfolg und Kreativität!

Samstag, 29. Dezember 2007

Prä-Silvester-Blues

Das Jahresende ist greifbar nah und ich mag es nicht. Gerade eben war doch erst Silvester? Wenn das nächste Jahr mir etwas Gutes tun will, dann soll es sich mehr Zeit lassen mit dem Vergehen.
Um es schlimmer zu machen ploppen aus jedem Loch Jahresrückblicke hervor, die ich ebenfalls nicht leiden kann. Alles in allem: Kein Wunder, dass sich Silvester so viele Menschen betrinken.

Dafür bin ich gerade mal wieder am Wolfgangsee. Winterwunderland. Genau die richtige Umgebung, um Romankapitel 1 des in-der-Schwebe-befindlichen Buches nochmal zu überarbeiten. Das Exposé ein weiteres Mal kritisch zu beäugen. Das ganze Paket reif zu machen für 2008.
Und um gute Vorsätze zu schmieden (hähä, noch etwas, das einem den Jahreswechsel versüßt). Sie lauten aktuell: Mehr schreiben, auch wenn die Muse gerade zickt. Weniger häufig den Verlockungen und Ablenkungen des WWW erliegen. Und mehr Zeit um sich zwischendurch zurückzulehnen und sie wahrzunehmen, die Zeit. Damit sie sich künftig nicht mehr so unbemerkt aus dem Staub machen kann.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Frohe Weihnachten!


Ihr Lieben, ich wünsche euch allen ein unsagbar schönes Weihnachtsfest, mit den richtigen Menschen um euch herum, mit schönen Überraschungen, mit gutem Essen, ohne Zimmerbrand.
Und ohne Stress.
Ich liebe Weihnachten, ehrlich. Obwohl es mit dem Ablegen der Kindheit auch eine große Portion Unbeschwertheit verloren hat (einer muss ja darauf achten, dass der Braten im Rohr nicht zu Asche wird). Dafür hasse ich Silvester; für den entsprechenden Eintrag hab aber noch eine Woche Zeit.
Hier und heute wünsche ich allen: Frohe, friedliche Weihnachten!
Und etwas besonders Entzückendes habe ich entdeckt, das möchte ich euch nicht vorenthalten.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Unrund

Zwischen 16 und 18 Uhr ist meine Schreiblust am größten, meine Produktivität interessanterweise nicht. Als wäre die Sehnsucht nach der Geschichte mit dem Arbeiten am Text nicht vereinbar. Plotten funktioniert hingegen gut, genauso wie das Ausarbeiten von Hintergründen und Details. Nichts tue ich lieber.

Ansonsten läuft es – wie soll ich sagen? Nicht ganz rund. Ich laboriere ein wenig an einem Rückschlag herum, betrachte ihn von allen Seiten und trete ihn vor mir her wie einen zerbeulten Fußball, während ich versuche, Ursachen zu diagnostizieren. Ich tippe auf „mulitfaktoriell“, medizinisch gesprochen.
Braucht jemand Motivationsmusik? Über meine Kopfhörer läuft aktuell (neben „To drive the cold winter away“ von Loreena McKennitt und Bachs „Weihnachtsoratorium“) das hier. Unweihnachtlich, aber wohltuend.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Bescheidene Wünsche


Dritter Advent, meine Lieben, in einer Woche ist fast schon Weihnachten und diese Woche, ihr wisst es, wird im Eilzugtempo dahinrasen. Mir ist gerade ein bisschen schlecht wenn ich mir vergegenwärtige, was bis dahin noch alles erledigt werden muss.

Hier meine aktuelle Wunschliste: Liebes Christkind, ich hätte gern mehr Platz. Zwei weitere Zimmer wären ein guter Anfang. Und dann wünsche ich mir noch die Einführung des 28-Stunden-Tags, der würde zwei Stunden mehr Schreiben und zwei Stunden mehr Schlafen bedeuten. Wenn du dann noch die kalorienfreie Schokolade erfindest verspreche ich, im nächsten Jahr echt brav zu sein.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Listen

Dezember ist der Listen-Monat: Geschenkelisten, To-Do-Listen, Rezeptlisten und Listen mit Menschen, denen man gern Weihnachtskarten schreiben möchte, was dann aus Zeitgründen oft nicht passiert. Ich liege, was Liste Nr. 1 (Geschenke) angeht, ganz gut im Rennen, dafür ist die Rezepteliste noch nicht existent, was primär an der To-Do-Liste liegt, die sich, während ich oben Erledigtes wegstreiche, unten auf geheimnisvolle Weise verlängert.

Listen anderer Art erfordert das Verstecken der Geschenke und das Aufrechterhalten des kindlichen Weihnachtsmärchenglaubens. Zum letzten Mal, wahrscheinlich. Aber wer weiß, mein Weihnachtshase hängt an seinen Traditionen.
A propos Hase: Ich habe Ohren erstanden und ein Bürzel. Dem Krippenspiel steht nichts mehr im Wege.

Leicht schockiert habe ich letztens zur Kenntnis genommen, dass ich überhaupt nicht mehr up to date bin und schon den mir altersgemäß zustehenden Platz hinter dem Mond bezogen habe. Ich hatte in meinem Mädchen-Manuskript Nick Cave erwähnt und musste mir erklären lassen, dass den heutzutage kein Mensch unter 20 mehr kennt. Ganz zu schweigen von den Menschen unter 15. Die hätten zwischenzeitlich schon vergessen, wer Robbie Williams ist.
Was hört man heute, wenn man 14 und deprimiert ist, fragte ich mich und kam zu keiner befriedigenden Lösung. Wikipedia war ebenfalls ratlos.
Jetzt hört meine Protagonistin eben Marilyn Manson, der ist mir gerade noch so eingefallen und ich hoffe, dass er nicht ebenfalls in der Versenkung verschwindet. Jedenfalls nicht in unmittelbarer Zukunft.

Freitag, 7. Dezember 2007

Diverses (ein besserer Titel fällt mir nicht ein)

Gestern habe ich erfahren, dass nächste Woche Drucktermin für den Mädchenroman ist. Das bedeutet, dass ich am Wochenende noch einmal den Rohumbruch durcharbeiten werde und am Montag die letzten Korrekturen mit meinem Lektor besprechen. Geht alles schneller als ich dachte. Und der gruselige Titel bleibt. Er bleibt, ungeachtet des Ausschlags, den ich jedesmal kriege, wenn ich an ihn denke.

Heute habe ich allerlei weihnachtliches Zeug dekorativ in der Wohnung verteilt, darunter zwei Mini-IKEA-Leuchtketten. Für alle, die sich mit solchen Kinkerlitzchen nicht zufrieden geben wollen, hier eine Anregung:



Falls jemand übrigens weiß, warum mein Blog plötzlich Englisch mit mir spricht, bin ich für Hinweise dankbar. Es ist so ... unvertraut.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Ich bin Emma Thompson

There was more than one rabbit present at the birth of Jesus?

Okay, im Original heißt es "lobster", aber das Problem ist das Gleiche: Ich brauche ein Häschenkostüm. Im Dezember. Mein Nachwuchs spielt beim Weihnachtsstück den 1. Hasen (immerhin) und muss wie ein solcher aussehen. Verantwortlich für lebensechte Kostüme sind die Eltern, also die Mütter. Und ich kann doch nicht basteln.
Josef wäre in Ordnung gewesen, kostümtechnisch. Oder ein Engel (Flügel kriegt man an jeder Ecke und in jeder Farbe). Aber Engel kommen in diesem interessanten Stück nicht vor, ebensowenig wie Hirten. Dafür die besagten Hasen, Bienen, Frösche, Katzen und sonstiges Getier. Was für ein Drama.

Allen, die das obige, leicht modifizierte Zitat nicht kennen, sei vorweihnachtlich dieser Film ans Herz gelegt. Er ist großartig und nur ein ganz klein wenig kitschig.
Ich gehe dann Ohren stricken.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Ein Kerzlein brennt

Was ich gerade tun sollte: Ein Interview tippen (Thema: Das hormonrefraktäre Prostatakarzinom).
Was ich statt dessen tue: Vorweihnachtliche Luftlöcher starren und hoffen, dass das Interview sich im Rahmen eines vorweihnachtlichen Wunders von selbst schreibt. Ich liebäugele außerdem mit einem laaaaangen Bad und sonstigen faulen Sonntagsbeschäftigungen.

Weil ich mich schon so lange kenne und weiß, wie man mich am besten überlistet, werde ich jetzt einfach beginnen, das Interview zu schreiben. Der Anfang ist immer das Unangenehmste, danach ist man "drin" und es läuft leichter. Ich nehme mir also vor, 1500 Zeichen zu tippen. Das ist ein Klacks. Tue ich das nicht, bin ich den restlichen Tag sauer auf mich und alle meine Mitmenschen müssen darunter leiden. Das ist nicht vertretbar.

Danach belohne ich mich mit Punsch und Weiterschreiben am Lieblingsprojekt.
Und ich wünsche allen meinen Besuchern einen schönen ersten Advent.

Donnerstag, 29. November 2007

Marathon

Gestern: Back-Marathon
Heute: Einkaufs-Marathon mit anschließendem Elternsprechtag (selbiger war Ursache des heftigen Kuchenbackens am Vortag)
Morgen: Familiärer Geburtstags-Marathon (=Essens-Marathon, unterbrochen durch gelegentliches Zuführen von leicht alkoholischen Getränken) Wenigstens bin es nicht ich, die älter werden muss.

Mir fehlen Zeit und Ruhe für einen Schreib-Marathon. Inspiration wäre vorhanden.

Montag, 26. November 2007

Nach Hause kommen

Gestern habe ich es gewagt und mit dem zweiten Teil des Fantasyschinkens begonnen. Ich kann nur allen Autoren empfehlen, Mehrteiler zu schreiben. Es ist wie nach Hause kommen, man fällt seinen Figuren geradezu um den Hals, drückt sie an sich und wispert ihnen ins Ohr, wie sehr man sie vermisst hat. (Das führte übrigens dazu, dass ich am liebsten alle auf einmal auftreten lassen wollte, dramaturgisch höchst unprofessionell.)
Kurz, das reine Vergnügen. Ich muss nicht mehr überlegen, wer in welcher Situation was sagen oder wie reagieren würde, ich weiß wie jeder zum jeweils anderen steht. Ein bisschen wie beim Familientreffen.

Sonntag, 25. November 2007

Schön oder bequem

Aus Gründen der Witterung bin ich vergangene Woche auf warme und für meine Verhältnisse sehr flache Stiefel umgestiegen. Der Unterschied hat es in sich, Gehen wird plötzlich zum reinen Vergnügen, dafür leidet die Optik ein wenig. War mir aber egal. Stöckel bei Schneematsch und Rollsplitt sind Selbstmord. Und es sieht unendlich viel dämlicher aus, wenn es einen mit elegantem Schuhwerk hinbrezelt als mit schlichten Tretern.

Ich finde, beim Schreiben ist es ähnlich: Je künstlerischer der Stil, desto größer die Rutschgefahr. Mit hoher Literatur und hohen Schuhen balanciert man schnell am Rand der Lächerlichkeit. Dafür ist es umso schöner, wenn jemand das eine oder das andere beherrscht.
Ich halte mich derzeit mit beidem zurück.

Mittwoch, 21. November 2007

Göttliche Einfachheit

Mein schriftstellerisches Ich wäre gern Engländerin, dann hätte es ein leichteres Leben. Heute bin ich einmal mehr mit der Nase drauf gestoßen worden: Während man im Englischen einfach "He shrugged" schreiben kann, muss man sich im Deutschen mit "Er zuckte die Schultern" oder "Er zuckte mit den Schultern" oder "Er zuckte die Achseln oder vielleicht sogar mit den Achseln" herumquälen. "He shrugged" dagegen ist von göttlicher Einfachheit.
Anders Beispiel: "to pretend". Das kann man im Deutschen mit "vortäuschen" übersetzen, was einen böswilligen Beigeschmack hat, der oft nicht sein soll. "So tun als ob" ist dafür unelegant. Aber was soll's, ha, es lebe die Herausforderung.

So, und weil ich jetzt dringend etwas echt Englisches brauche, pilgere ich zu YouTube. Das allererste, was ich dort je gesucht und gesehen habe, war der Parrot-Sketch. This ist a late parrot.
Hähä. Der muss heute wieder mal sein.

Montag, 19. November 2007

Berufskrankheit

Ich habe beschlossen, ich schreibe nichts mehr zum Thema Warten. Es ist nämlich, ganz wie die Sache selbst, lähmend. Außerdem erinnert es mich an lang vergangene Zeiten, in denen ich regelmäßig auf Anrufe gewartet habe, das Telefon hypnotisierend. Muss im Paläozen gewesen sein, jedenfalls gab es noch keine Handys. Je heftiger ich hypnotisierte, desto weniger läutete es. Kaum ging ich um die Ecke Milch holen, hatte ich bei der Rückkehr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. (An dieser Stelle: Kurze Pause für wehmütige Erinnerungen an meinen vorsintflutlichen Anrufbeantworter. An sein oranges Display und das verheißungsvoll blinkende rote Lämpchen. An seine unglaublich lauten Klick- und Knackgeräusche beim Suchen der richtigen Stelle auf dem Band. Weniger wehmütig sind die Erinnerungen an meine teils unfassbar peinlichen Ansagetexte. Einmal hielt ich es für notwendig, eine englische Ansage aufs Band zu hauchen – hätte ja Hollywood anrufen können. Tat es aber nie. Seltsam.)

Äh, was wollte ich eigentlich schreiben? Ja, das Warten. Je mehr man wartet, desto weniger passiert. Daher höre ich jetzt damit auf. Mit dem Warten. Nur, dass das leider schwierig ist, so als versuche man mit aller Kraft nicht an einen Eisbären zu denken.

Vergangenen Samstag traf ich mich mit lieben Kollegen und auch da sprachen wir über’s Warten. Muss eine Berufskrankheit sein.

Mittwoch, 14. November 2007

Fischen im Ideenpool

Beim Plotten meines zweiten Teils hatte ich gestern eine brillante Idee und wollte bereits innerlich im Kreis hüpfen als mir klar wurde, dass die Idee zwar definitiv meinem eigenen Hirn entsprungen war, aber dennoch sehr an einen Handlungsstrang einer anderen (ungleich bekannteren) Autorin erinnert. Peng. Diese andere, ungleich bekanntere Autorin hat überhaupt eine Menge klassischer Symbole mit Beschlag belegt. Ich meine, wer kann denn noch guten Gewissens seinem Bösewicht eine Schlange als Markenzeichen verpassen?

Wie auch immer, nach einer kurzen Phase des Grolls hatte ich eine weitere Idee, und sie war – besser! Innerlicher Jubel brach aus und hält bis dato an.

Der Vorgang an sich macht mir dennoch Sorgen. Hätte ich nämlich das Buch der ungleich bekannteren Autorin nicht gelesen, hätte ich die Idee für meine, meine, ganz allein gehalten und umgesetzt. Wer sagt mir also, dass Idee 2 nicht auch schon längst ihre Heimat zwischen den Deckeln eines mir unbekannten Buches gefunden hat? Im konkreten Fall ist es unwahrscheinlich, weil sie sehr spezifisch zu meiner Geschichte passt – aber ganz prinzipiell? Ist Originalität Glückssache?

Ein Gegengedanke: Hätte ich Idee Nr.1 überhaupt gehabt, hätte ich das besagte Buch nicht gelesen? Das ist eben die Crux, ich weiß es nicht. Meine Synapsen führen kein Protokoll.

100 Jahre

"Das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer. Für mich begann es, als ich zum ersten Mal ein eigenes Buch bekam und mich da hineinschnupperte. In diesem Augenblick erwachte mein Lesehunger, und ein besseres Geschenk hat mir das Leben nicht beschert." (Astrid Lindgren)

Sonntag, 11. November 2007

Schnee

Schon in der Schule war es immer so: Kaum schwebten die ersten Schneeflocken vom Himmel, stürzten alle an die Fenster und bestaunten sie (die Schneeflocken, nicht die Fenster). Seit heute morgen gibt es hier eine ganze Menge zu staunen - eineinhalb Stunden schneit es jetzt und die Pracht bleibt, wie's aussieht, liegen. Das ist schön, einerseits. Andererseits habe ich noch nicht auf Winterreifen umgerüstet. Und so hoffe ich auf Schneeschmelze möglichst noch vor morgen.

Während also die Bäume vor meinem Fenster erschreckend weihnachtlich auszusehen beginnen, sitzte ich im Warmen und plotte. Andere stricken (ist angeblich wieder in, hab ich gelesen), ich knüpfe Handlungsstränge. In den letzten Tagen habe ich einen Wust von möglichem Hintergrundmaterial angesammelt, viel zu viel und manches widersprüchlich, aber die Dinge nehmen Form an. Ganz schön optimistisch, denke ich mir immer wieder, für ein mehrbändiges Epos zu planen und zu plotten, obwohl ich noch nicht einmal weiß, ob der erste Teil je das Licht der Veröffentlichung erblicken wird.
Was ich wirklich schwierig finde an der Schriftstellerei, ist die Geduld, die man mitbringen muss.

Mittwoch, 7. November 2007

Seltsamer Risikofaktor

Ein Fundstück aus dem Internet: Der britische Autoversicherer Admiral hat untersuchen lassen, ob die Unfalhäufigkeit vom Vornamen des Fahrers abhängt. Ganz ordnungsgemäß wurden dabei absolute Namenshäufigkeiten und andere statistische Verzerrungsfaktoren berücksichtigt (offenbar haben englische Versicherungen zu viel Geld).
Und siehe da, es scheint einen Zusammenhang zu geben. Laut Admiral sind also die Vornamen mit der höchsten Unfallwahrscheinlichkeit:
männlich: 1. Ben 2. Dean 3. Alex 4. Carl 5. Tim
weiblich: 1. Sophie 2. Natalie 3. Maria 4. Leanne 5. Victoria

Und voilà - die Vornamen mit der geringsten Unfallwahrscheinlichkeit:
männlich: 1. Ian 2. Adrian 3. William 4. George 5. Alan
weiblich: 1. Ann 2. Lesley 3. Janet 4. Heather 5. Gillian

Da überlegt man sich doch gleich zweimal, wie man ein Kind nennt. Höhere Versicherungsbeträge müssen die Bens und Sophies aber nicht zahlen, immerhin ...

Ihr seht, mein Stress hat nachgelassen, ich bin faul und surfe im Internet herum. Was ich eigentlich nicht machen sollte, denn da wäre schon noch einiges zu erledigen, zu schreiben und zu organisieren - ich hab nur überhaupt keine Lust. Es kommt mir vor, als hätte ich nur zwei Gänge: Turbo und Leerlauf. Dazwischen gibt's nichts.
Obwohl - gestern habe ich endlich einen Haken gefunden, an dem ich den Plot von Fantasyband Nummer II aufhängen kann. Danach habe ich lange gesucht, dieses eine lose Ende baumelte mir ewig vor der Nase herum. Jetzt ist es eingeflochten und ich glaube, es passt ins Muster.

Sonntag, 4. November 2007

It's done

Es hat sich auspubertiert, heute nachmittag ist der Mädelsroman fertig geworden. Wenn ich muss, kann ich richtig schnell sein, zwischen zehn und fünfzehn Uhr habe ich 4.200 Worte geschrieben. Fast ohne es zu merken, und dann ENDE. Wenn ich diesen Schnitt halten könnte, würde ich zehn Bücher pro Jahr fertig kriegen. Leider klappt der Trick aber immer nur unter Termindruck.

Ein anderer Trick, den ich noch üben muss ist der mit der richtigen Länge. Obwohl - es gab zwei Angaben von Seiten des Herrn Lektor und eine davon würde passen. Für die andere hab ich locker 20.000 Zeichen zu viel. Wie auch immer, streichen wird in diesem speziellen Fall nicht allzu schwierig sein, es ist ein "lockeres" Buch, bei dem es nicht auf jedes Wort ankommt.

Darf ich noch kurz rumjammern, dass morgen die Herbstferien zu Ende sind? Ich kann sie zwar eigentlich nicht leiden, aber das Ausschlafen war so schön. Ein Wecker, der um halb sieben klingelt, ist eine schwere Einbuße an Lebensqualität.

Samstag, 3. November 2007

Bääääh

Man verzeihe mir den höchst unliterarischen Titel, aber er trifft meine aktuelle Stimmung. Schuld daran ist Vater Staat, der irgendwie kein Herz für Freiberufler hat und ihnen ekelige Steuernachzahlungen und noch ekligere Vorauszahlungen beschert. Hätte ich gestern doch nur den Briefkasten llinks liegen gelassen und mir diesen Frust für den Wochenanfang aufgehoben. Das ist der angemessene Platz dafür.

Erfreuliches:
Heute oder morgen wird der Pubertätsroman fertig, was er auch muss, weil ich ihn Montag abgeben soll. Der Großteil des Oktober-Arbeitsberges ist bewältigt, mal sehen was der November bringt. Was er auf jeden Fall bringen müsste ist die Nachricht, auf die ich jetzt schon gefühlte drei Jahre warte und egal wie sie ausfällt, ich werde froh sein wenn sie endlich da ist.

So, und jetzt werde ich das Bedürfnis überwinden, mich schmollend mit einer Kanne Tee und einem Buch ins Bett zu verziehen. Statt dessen wird weitergeschrieben und später geschmollt. Das Bedürfnis danach wird mich so schnell wohl nicht verlassen :-/

Dienstag, 30. Oktober 2007

Deadline

Die Deadline heißt Deadline, weil man anschließend tot ist. Oder sich jedenfalls so fühlt. Bis Montag habe ich noch Zeit, den Mädchenroman zu beenden und es wird ein halsbrecherischer Endspurt werden. Denn natürlich gibt es da auch noch die Medizinjournale. Die – erraten – genau zur gleichen Deadline fertig sein müssen, es aber glücklicherweise jetzt schon beinahe sind.

Zur Beruhigung steht neben dem Laptop seit eben das perfekte Meditationsbild: Aufeinandergeschichtete Steine in schwarz-weiß. Vermitteln japanische Ausgeglichenheit, verjagen jeden Gedanken an Harakiri. Ommmmmmm.

Auf das Hörbuch, das mich mit gleicher Post (heute! Perfektes Timing!) erreicht hat, freue ich mich schon sehr und es juckt mich in den Fingern, es sofort ins Laufwerk zu stecken und das Schreiben wieder ein bisschen hinauszuzögern. Aaaaaber die Deadline …

Sonntag, 28. Oktober 2007

Rechtsdrehend

Bin auf einen interessanten Link gestoßen, der bestätigt, was ich immer schon vermutet habe: Meine linke Gehirnhälfte lässt zu wünschen übrig. Das ist die, die für mathematische Prozesse, Technik und "den Boden der Tatsachen" zuständig ist.
Wenn ich den Link anklicke, dreht meine Tänzerin sich grundsätzlich nach rechts. Zwecks Wiedererweckung meiner eingerosteten linken Gehirnhälfte memoriere ich dann innerlich das kleine Einmaleins und zack - sie drehte sich nach links. Ein bisschen Vivaldi summen - rechts. An die Steuererklärung denken - links (und Magenschmerzen).
Interessant wird es, wenn ich anfange im Geist zu plotten. Dann dreht sie sich rechts, links, rechts, links - ein Richtungswechsel jagt den anderen. Ist doch schön, dass ich gelegentlich mein ganzes Hirn benutze :-)
(Es hilft übrigens, ab und an zu blinzeln.)

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Nicht von mir

Eine Lesung zu halten vor Kindern, die nicht auf Stühlen, sondern auf dem Boden sitzen ist meistens harte Arbeit. Aus Sitzen wird Liegen, aus Liegen Herumrollen, aus Herumrollen Balgen. Soweit meine Erfahrung, und deshalb war ich umso platter, dass es gestern ganz anders war. Jeweils 70 Kinder, keine Sessel (liebe Grüße nach Deutschland :-)) und trotzdem zwei tolle, angenehme Lesungen.

Die Gleichung des gestrigen Tages lautet trotzdem:
2 x 70 – Mikro = Halsschmerzen. Ich habe eigentlich einen brauchbaren Stimmsitz; bei Lesungen denke ich trotzdem immer, ich muss lauterrrrr sein. Das mache ich offenbar technisch falsch, denn danach bin ich innerhalb von zwei Stunden heiser. Egal, war ja keine Lesereise und ich darf heute guten Gewissens vor mich hinkrächzen.

Ebenfalls gestern überkam mich plötzlich das Verlangen, bei amazon.co.uk nachzusehen, ob meine Bücher dort theoretisch bestellbar wären. Sie wären, jedenfalls zwei von ihnen. Und ein drittes, das unter meinem Namen gelistet ist, von dem ich aber noch nie gehört habe. Es handelt sich um ein Sachbuch mit dem Titel „Erwerbstätige Mütter“. Das Thema ist mir zwar nicht fremd, aber das Buch ist trotzdem nicht von mir. Seltsam. Ich hoffe, es ist wenigstens gut.

Montag, 22. Oktober 2007

Sternenstaub, unpolitisch

Wer einmal Pauline aktiv beim Sternenstaub-Streuen beobachten will, klicke hier. Sie war offenbar fleißig (aber kopflos :-)) auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs und überschwebte dabei die Frau Kulturministerin, meine allerbeste Lektorin und den Herrn Verlagsleiter.
Ein politisches Bekenntnis ist damit nicht verbunden, Sternenstaub ist unpolitisch. Und Paulines ist silbrig-rosa, an diese Farbkombination hat sich noch keine Partei gewagt.

(Bei der Gelegenheit: Glückwunsch an Gerda Anger-Schmidt, die mit "Muss man Miezen siezen" nicht nur den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien in der Tasche hat, sondern auch den Staatspreis für Kinderlyrik. Und Pauline musste nicht nachhelfen, das Buch ist ganz von selbst großartig.)

Sonntag, 21. Oktober 2007

Dumbledores Outing

Da hat J.K Rowling doch letztens auf einer Lesung in New York verkündet, dass Dumbledore schwul war; seitdem tobt auf den Diskussionsboards der Harry Potter-Fanseiten das Chaos. Die einen jubeln und finden es cool (manche wollen es sogar immer schon gewusst haben), die anderen zerreißen ihre Potter-Bücher und fühlen sich verraten. Wow, denkt man da als kleines Autorenlicht, so viel Reaktion auf eine kleine Randbemerkung möchte ich auch mal kriegen.
Wobei - kleine Randbemerkung stimmt natürlich nicht. Es ist ein veritables Outing, das im ersten Moment auch mich schlucken gemacht hat. War ein bisschen so, als würde man erfahren, dass der Lieblingsopa schwul ist und nun ist man beleidigt, weil es einem so lange verschwiegen wurde.

Aber wenn man davon absieht, dass in den Boards der christliche Fundamentalismus in seiner ganzen Überheblichkeit blüht, sind die Diskussionen faszinierend. Unsere eigenen Phantasien sind heiliger Boden, auf dem niemand ungestraft das setzen darf, was wir als Unkraut empfinden. Und sei es der Phantasie-Urheber, in diesem Fall der Autor, selbst.

Schade, dass J.K. Rowling nicht in unserem Autorenforum schreibt. Sonst würde ich jetzt einen Thread eröffnen und sie fragen, was der Hintergedanke des Outings war. Ich glaube nämlich nicht, dass sie auf weitere Publicity aus war (und auf weitere Querelen mit der Kirche). Wahrscheinlich ist es ganz simpel: Es gibt keinen Hintergedanken. Sie hat nur wahrheitsgemäß auf eine Frage geantwortet. Und jetzt hat sie den Salat.

Freitag, 19. Oktober 2007

Aufgeladener Oktober

Manche Monate sind so aufgeladen mit Arbeit wie ein Duracellhäschen mit Energie: Ein paar Medizinjournale (Sind es drei? Sind es vier? Es sind viereinhalb!) muss ich produktionsfertig machen und einen Jugendroman fertig schreiben. Es gibt eine Menge Feiertage, die ich von meiner Arbeitszeit zumindest teilweise subtrahieren muss, und Lesungen hab ich auch. Willkommen in meinem Oktober.
Das mit dem Roman weiß ich natürlich schon länger. Seit März. Doch auch der März war ziemlich aufgeladen, der April sowieso, vom Mai ganz zu schweigen. Also hatte der Roman Zeit- es musste ja auch noch ein anderer fertig gestellt werden. Jetzt hat er keine Zeit mehr. Das letzte Drittel muss in zwei Wochen fertig sein. Ich bin's schon jetzt (wie man an meinen erbärmlichen Wortspielen merkt).

Wusstet ihr, dass weißer Tee gar nicht weiß ist? Ich habe heute aus Neugier ein Päckchen erstanden und mir eben eine Kanne voll gekocht - er ist grünlich-bräunlich. Schmeckt ein bisschen nach grünem Tee und ein bisschen nach Jasmin. Passt eher in den Frühling als in einen aufgeladenen Oktober.

Ansonsten: Ich warte immer noch auf Nachricht. Mit leichtem Beben in der Magengegend, wann immer ich darüber nachdenke. Es ist spannend, erinnert mich an früher, an die Zeit zwischen einer Prüfung und der Bekanntgabe der Ergebnisse. Wenn man noch nicht weiß, wie man abgeschnitten hat.
Einer meiner allerliebsten Freunde hat gut abgeschnitten, hab ich heute erfahren. Ich hab's gewusst! - und ich freu mir ein Loch in den Bauch.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Marktlücken

Zwei Dinge, die für Autoren bitte möglichst schnell erfunden werden sollten:

1) Der nächtliche Ideenmitschreiber inklusive intuitiver Software: Soll aus im Halbschlaf gemurmelten Sprachfetzen die verborgene Genialität herausfiltern. Soll als genial empfundenen Schwachsinn sofort als solchen entlarven und ungesehen löschen.

2) Das Badewannen-Schreibset: Bin ich ein Einzelfall? Kaum liege ich zehn Minuten in der Wanne, will ich schreiben. Wahrscheinlich weil ich genau weiß, dass es hier und jetzt nicht geht. Trotzdem: Warum hat noch niemand das wasserfeste Notizbuch erfunden? Oder den Schreibtischaufsatz für die Badewanne? Oder – eine echte Marktlücke – einen Schwimm-Laptop, wasserfest. Mit Scheibenwischern. Ich würde sofort zur Amphibie mutieren.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Lange Nacht

Inspiration ist so eine Sache. Manchmal kommt sie ganz von selbst, manchmal braucht sie heftige Schubse von außen. Musik kann da hilfreich sein. Oder tolle visuelle Eindrücke. Gestern hab ich mir eine Überdosis von letzteren verpasst, bei der "Langen Nacht der Museen". Für mich eine Premiere, aber ab sofort bin ich ein "regular". Für Museen habe ich ohnehin eine Schwäche. Und wie so vielem verleiht die Nacht ihnen einen mysteriösen Glanz.
Beweise? Hier:


Ritter in barocken Hallen


















... leuchtende Steine im Dunkel











... und ein Abstecher in die Kreidezeit








Nichts davon hat mit meinen Geschichten zu tun, trotzdem gehen sie mir plötzlich leichter von der Hand.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Fotonachtrag und Ungeduld

Jetzt habe ich doch noch ein Lesungsfoto von "Rund um die Burg" gefunden, erstaunlich pixelig und man sieht nichts vom Rundherum, aber immerhin ...

Ansonsten bemerke ich, dass ich beginne ungeduldig zu werden. Wegen Agentur und so. Ist natürlich komplett hirnrissig, denn erstens kriegt man keine Antwort innerhalb von drei Wochen und zweitens kriegt man auch keine Antwort innerhalb von sechs Wochen, wenn gerade Buchmesse ist.
Jajaja, das hab ich alles vorher gewusst, trotzdem hatte ich so eine kleine, unvernünftige Hoffnung, dass es aufgrund des Zusammenspiels von drei bis siebzehn blindwütigen Zufällen blitzschnell geht.
Dabei habe ich genug zu tun - ein Mädchenbuch soll bis Ende des Monats fertig werden und im Brotjob geht's ohnehin rund.
Ungeduld ist ein ungünstiger Wesenszug, wenn man Bücher veröffentlichen will.

Zur Beruhigung? - nein, aus einem inneren Bedürfnis habe ich mir gestern die neue CD von Katie Melua gekauft. So schön.

Montag, 1. Oktober 2007

Unter Gleichgesinnten

Wenn mehr als 60 Menschen, die alle von der gleichen Sache begeistert sind, auf einem Fleck zusammentreffen, dann ist das ein Fest. Und es war mir ein Fest. Mein Adrenalinpegel hat sich mittlerweile wieder auf Normalniveau eingependelt, der akute Schlafmangel wurde beseitigt, dafür macht sich ein wenig Leere breit. Niemand, mit dem man stundenlang über die Freuden des Plottens und die Qualen des Exposéschreibens diskutieren kann. Weit und breit kein Vortrag oder Workshop in Sicht. Und keine Bar im Keller.
Auf der Haben-Seite verbuche ich aber zahlreiche interessante, witzige, erstaunliche und teils sogar verblüffende Begegnungen. Forumstreffen sind Nährboden für ein seltsames Phänomen: Man trifft Menschen, von denen man viel gelesen hat, erstmals in Natura. Der Moment, in dem sich das vorgefasste Bild im Kopf und das reale Bild eines realen Menschen überlagern, lässt sich mit wenig anderem vergleichen. Einige Begegnungen fühlten sich an wie kurzfristige Wahrnehmungsstörungen - im positiven Sinn.
Als Fotografin habe ich dieses Wochenende in bestürzender Weise versagt. Das immer wiederkehrende Hauptmotiv meiner Fotos: Hinterköpfe. Ich war wohl nicht ganz bei der Sache.

Donnerstag, 27. September 2007

Die Gesetze des Shopping

Ursi's First Law of Shopping: Menschen, denen man nach langer Zeit zufällig wieder begegnet, trifft man nie in der Buchhandlung oder vor dem Klassik-CD-Regal, sondern beim Einkaufen von Tampons, Klopapier oder Unterwäsche.
Erste Erweiterung: Die Wahrscheinlichkeit für obiges Szenario erhöht sich um ein Vielfaches, wenn der Mensch vom anderen Geschlecht ist und gut aussieht. (Es war übrigens Unterwäsche.)

Morgen besteige ich den Flieger in Richtung Frankfurt, um ein ganzes Forum von Schriftstellerkollegen zu treffen und ich freue mich schon sehr. Auf manche besonders. Darunter leidet die Arbeit, weil ich in Gedanken gar nicht mehr hier bin ...

Dienstag, 25. September 2007

Rund um die Burg

Vor drei Tagen, es war ein sonniger Samstag, hatte ich Lesung bei "Rund um die Burg" einem 24stündigen Literaturfestival auf dem Wiener Rathausplatz. Ich las - das hätte mir vorher zu denken geben sollen - aus "Pauline Pechfee". Tja, und prompt war die Ringstraße gesperrt. Weil nämlich autofreier Tag war, jedenfalls auf dem einen Kilometer, den ich zum Rathaus hätte fahren müssen.
Also ließ ich eiskalt meine Familie im Stich und im Stau stehen und stieg um auf die U-Bahn. Die auf sich warten ließ. Zu guter Letzt war ich pünktlich, sogar mit einem kleinen Zeitpolster, der mir zum Wieder-Luft-Kriegen genügte, aber meine Nerven!
20 Minuten waren für die Lesung veranschlagt, leider überzog ich wie Thomas Gottschalk. Weil ich es mit lauter netten Menschen zu tun hatte, war niemand böse. Was hat außerdem nicht funktioniert? Ach ja, die Digitalkamera, mit der die Lesungsfotos gemacht wurden, hat zwar brav geknipst, ich kriege aber die Bilder nicht auf den Computer, denn der behauptet, er kann den entsprechenden Ordner nicht öffnen. Daher: kein Lesungsfoto im Blog. Was sich verschmerzen lässt.
Alles in allem überlege ich aber, ob ich tatsächlich wieder aus "Pauline Pechfee" lesen soll, ohne eine Zusatzversicherung abzuschließen. Andererseits - was wäre das Leben ohne Risiko?

Impressionen der Autoren des Residenzverlags, die auch "Rund um die Burg" gelesen haben, findet ihr hier

Donnerstag, 20. September 2007

I mean ... not that but - yeah

Ich hatte immer schon eine Abneigung dagegen, Buchplots mündlich zusammenzufassen, so schnell zwischen Tür und Angel alle die guten (oder weniger guten) Ideen auf den Tisch zu legen. Seit heute weiß ich, dass mein Instinkt mich nicht trügt. Mein Fundstück des heutigen Tages, mit herzlichem Dank an Neil Gaiman, auf dessen Webseite ich über den Link gestolpert bin.
Für alle die a) schreiben und b) englischen Humor schätzen: :-))))))
(Nein, ich weiß nicht, wie man Youtube-Filme direkt mit Bildchen und Play-Schaltfläche verlinkt. Ja, ich bin dankbar für sachdienliche Hinweise.)

Montag, 17. September 2007

Priority

Ich hab's getan. Ich war auf der Post, mit dem bewussten Päckchen. Priority. Das kostet über 6 Euro, aber ich fand es passend. Etwas, das bei mir solche Priority hat, muss mit ebensolcher verschickt werden.
Und jetzt ist mir schwummerig. Abgeschickte Briefe lassen sich nicht mehr zurückholen, das ist so, wie wenn man vom Hochhaus springt.
Das bedeutet, ich habe mein Werk wirklich hinausgeschickt in die Fremde und kann jetzt nichts mehr machen als: warten. Lang wahrscheinlich, denn bald ist Buchmesse und da hat man in der Branche andere Priorities als die Sichtung unverlangt eingesandter Manuskripte. Ich bin auch noch gar nicht ungeduldig, wirklich. Erst ab morgen.

Montag, 10. September 2007

Hallo, mein Name ist Ursula ...

... und ich bin süchtig.
Meine Droge ist legal, und während es vor einiger Zeit noch Beschaffungsprobleme gab, bekommt man sie jetzt in jedem zweiten Wiener Schreibwarengeschäft, von den Buchhandlungen ganz zu schweigen:
Paperblanks.
Die schönsten Notizbücher der Welt, das Papier schreit einerseits danach, beschrieben zu werden, verlangt andererseits aber nach würdigen Inhalten und perfekter Form. Auf gut Deutsch: Meistens kaufe ich sie nur, und schreibe nie etwas hinein. Grob geschätzt besitze ich aktuell sieben völlig unberührte Exemplare und letztens kam ein weiteres dazu - dieses:

Geplant ist, dass ich alle Arten von historischen Details zu selbst erfundenen Ländern darin sammeln und verwalten werde. Wir werden sehen. Vielleicht ist es mir auch zu schade dafür und ich mache meine Notizen weiterhin in abgegriffenen A4-Blocks, damit mich nicht jedes durchgestrichene Wort schmerzt.
Somit lege ich heute einen Eid ab, dass dies das letzte Notizbuch war, das ich 2007 gekauft habe. Für mich selbst jedenfalls. Keine Notizbücher mehr.

Außer, sie sind wirklich schön.

Freitag, 7. September 2007

Addio, Luciano.

Gestern war ich nach langer Zeit wieder einmal in der Oper. Auf der Bühne, wo ich praktisch meine gesamte Studienzeit statierend verbracht habe. Es ist ein feiner Unterschied zwischen Statieren und Studieren; mein Enthusiasmus für Ersteres erklärt vermutlich, warum ich es nie zu einem akademischen Titel gebracht habe.
Zentrales Thema war, wen wundert es, der Verlust von Luciano Pavarotti. Die Philharmoniker spielten vor dem Beginn der Vorstellung die Maurerische Trauermusik - wunderschön, ehrlich - und danach gab es Carmen. War ein seltsamer Kontrast.
Ich weiß noch, dass ich mich während der ersten "Bohéme", in der ich auf der Bühne rumwuselte, komplett im Haus verirrt habe. Das ist kein Wunder, die Staatsoper ist ein Labyrinth und mein Orientierungssinn ein Trauerspiel. Jedenfalls landete ich während meiner Suche nach den Statistengarderoben irgendwann auf dem Damensologang, den gerade Pavarotti entlangschlenderte, umschwirrt von seinem mindestens zehnköpfigen Gefolge. Pavarotti! Persönlich! Die letzten Reste klaren Denkvermögens verabschiedeten sich umgehend, ich machte kehrt und wäre beinahe auf die Bühne gelaufen, mitten im dritten Akt.
Pavarotti grinste, sagte "Ah, bambina" - und dann etwas sehr Schnelles, sehr Italienisches und offenbar sehr Amüsantes, den Gesichtern seiner Begleiter nach zu schließen. Bambina (damals erst 18) errötete heftig und verflüchtigte sich irgendwohin, um einige Zeit später von mitfühlenden Statistenkollegen aufgespürt und zurück auf den rechten Weg gebracht zu werden.
Später gab es noch ein paar Vorstellungen, die ich ihn aus unmittelbarer Nähe habe singen hören - da war ich schon "cooler", was persönliche Begegnungen mit Operngrößen betraf, dafür bestand ich nur noch aus Ohren. Hach, war das schön.

Weil man Emotionen am besten singen sollte: Daran muss ich immer wieder denken. Und daran.
Addio, Luciano.

Freitag, 31. August 2007

Chaoskontrolle

Ich lese gerade haufenweise Jugendromane (für Mädchen, ausschließlich), die es in dieser Form zur Zeit meiner eigenen Pubertät noch nicht gab. Glaube ich jedenfalls. Es geht um heimliches Verliebtsein, unglückliches Verliebtsein, irrtümliches Verliebtsein. Erste Küsse, die noch keine weiter führenden Konsequenzen haben. (Wenn ich es mir überlege, dann muss es solche Bücher auch damals in den 80ern gegeben haben - wieso erinnere ich mich nicht? Waren sie so viel schlechter?)
Der Grund für die Änderung meiner Lesegewohnheiten ist, dass ich selbst an einem vergleichbaren Büchlein schreibe und die Do's und Dont's verinnerlichen will. (Ist natürlich nur ein Vorwand, in Wahrheit macht es Spaß).
Einen Mädchenroman zu schreiben hat übrigens viel für sich. Ich kann die Ich-Erzählerin der Teenager sein lassen, der ich retrospektiv gern gewesen wäre. Ich kann ihr meine persönlichen Peinlichkeiten ersparen und sie mit mehr Selbstbewusstsein und viel mehr Selbstironie ausstatten. Gleichzeitig darf ich sie in eine Katastrophe nach der anderen stürzen, so lange ich sie am Schluss den Richtigen küssen lasse (in dem Alter gibt es nur einen Richtigen, jedenfalls für literarische Identifikationsfiguren). Ich herrsche quasi über das Pubertätschaos. Etwas, das mir mit 15 nicht mal im Ansatz gelungen ist.

Außerdem: Das Exposé ist fertig, und es ist erstaunlich kurz geworden. Ich habe mich gezügelt wie verrückt, mich auf das absolut Notwendigste beschränkt und siehe da - es hat geklappt. Soll ich es dann los schicken? Gleich Montag? Ich würde so gerne, aber ich werde noch ein bisschen warten und darüber brüten. Ein paar Tage spielen keine Rolle. Oder doch?
Aaaaah, es juckt mich so schrecklich in den Fingern ...

Samstag, 25. August 2007

Jahresringe

Es gibt einen Baumstumpf in Strobl am Wolfgangsee, der mich mit seiner bizarren Form zu einer gewissen Passage in meinem Fantasy-Roman inspiriert hat. Schon vor Jahren. Jeden August kam ich mehrmals an diesem Strunk vorbei (er liegt direkt neben dem Lift der Sommerrodelbahn), winkte ihm in Gedanken zu und nahm mir fest vor den Roman zu beenden, noch in diesem Jahr, noch vor Weihnachten! Wir hatten ein Ritual, der Baumstumpf und ich. An ihm vorbei zu fahren bedeutete immer, dass wieder ein Jahr ins Land gezogen war, unter lautloser Verpuffung meiner guten Vorsätze.
Doch diesmal, haha - diesmal nicht. Vorgestern waren wir rodeln und mein Gewissen war rein. Der Baumstumpf reckte seine langen Wurzeln um den Felsen wie immer und ich grinste ihn an. Diesmal ist es geschafft, was sagst du? Wird dir nicht gleich noch wärmer unter deinem Moosbewuchs?
Leider spricht er nicht mit mir. Und nicht nur das unterscheidet ihn von seinem Roman-Alter-Ego, er ist auch viel kleiner. Und er lässt sich nicht fotografieren. Ich habe es mehrfach versucht, weil er in meiner Erinnerung immer enorm an Umfang zunimmt (außerdem hätte ich gern ein paar Details für die Beschreibung konserviert), aber alle Bilder waren verschwommen. Und meine Schuld war das sicher nicht.
Ich glaube es zwar nicht, aber ich mag die Vorstellung, dass man, nachdem er gefällt wurde, ein Buch aus ihm gemacht hat. Für Brennholz wäre er viel zu schade.

Dienstag, 21. August 2007

In der Kürze liegt die Schwierigkeit

Man sollte nicht glauben wie schwierig es ist, einen Plot, den man in- und auswendig kennt, in eine packende Kurzform zu bringen. Bisher habe ich drei Versionen eines unbrauchbaren Exposés zustande gebracht:
Version 1: Elendslang. Enthält sogar Originalzitate. Zeigt vor allem, wie heftig die Autorin in manche Details der Geschichte verliebt ist.
Version 2: Das geübte Auge erkennt erste Ansätze von Zurückhaltung. Das ungeübte Auge sieht immer noch fünf Seiten Text, brav chronologisch geordnet. Die Autorin flucht und beschließt, gewisse Ereignisse nicht zu erzählen, sondern zusammenzufassen und der Phantasie des Lesers zu überlassen.
Version 3: So viel Phantasie kann der Leser, vulgo Agent/Lektor gar nicht haben, dass er noch kapiert, worum es in dem Roman gehen soll. Die Autorin stellt fest, dass sie die falschen Dinge zusammengefasst hat. Bemerkt, dass sie immer noch chronologisch vorgeht, weil das offenbar in ihren Genen so festgeschrieben ist. Wirft erst mal das Handtuch und geht Kaffee trinken.

Status Quo: Version 4 ist in Arbeit und gibt Anlass zur Hoffnung. Chronologie wurde unter Schmerzen über den Haufen geworfen. Wenn ich noch einen Weg finde, wie ich die handelnden Personen so unterbringe, dass manche davon nicht erst am Ende des Exposés wie Kastenteufelchen hervorhüpfen, bin ich ansatzweise zufrieden.

Dienstag, 14. August 2007

Unpeppig

Mein Exposé existiert nach wie vor nur in der Theorie. Bisher habe ich drei erste Sätze (präziser: drei Versionen eines ersten Satzes), die mir allesamt nicht gefallen. Wieso ist das so schwer? Außerdem bewege ich mich auf Neuland: Soll ein zweiseitiges Exposé zwei stinknormale Seiten oder zwei Normseiten lang sein? Zwei Normseiten sind nämlich gar nichts, und ich kann nun mal nicht kurz.
Außerdem fühle ich mich gerade total unpeppig. Wie Kakao mit Haut drauf. Wäh. Da ich aber nicht weiß, wie lang es dauert bis ich wieder in Chili-con-Carne-Form bin, sollte ich trotzdem anfangen. Mit einem der drei trüben Anfangssätze.
Interessant übrigens, dass die drei Agenturen, die ich auf meiner kleinen Wunschliste stehen habe, jeweils unterschiedlich lange Textproben wollen. Derzeit kokettiere ich damit, als erstes die anzuschreiben, die sich den größten Brocken vorzunehmen bereit sind.

Etwas anderes, nämlich ein Hoch auf Martin Suter. Habe im Urlaub wieder Bücher gefressen und das letzte davon war "Die dunkle Seite des Mondes". Schwer zu beschreiben, warum es so gut ist. Es sticht nichts hervor, aber alles passt zusammen. Die Sprache ist einfach, aber immer wieder blitzen brilliante Metaphern hervor, alle gelungen. Nirgendwo eine abgedroschene Phrase. Ein echtes Vergnügen.

Montag, 13. August 2007

Entsalzt und wieder zu Hause

Habe Sardinien den Rücken gekehrt und erfreue mich am vergleichsweise kühlen Wiener Wetter. Vier Wochen Urlaub sind Luxus. Nach vier Wochen kommt man gerne und mit einem Anflug von schlechtem Gewissen wieder nach Hause. Um es kurz zu sagen - es war wirklich schön. Ich versuche normalerweise ja immer, mit möglichst trockenem Kopf zu schwimmen, weil ich es hasse, wenn meine Haare danach zu einem salzig-klebrigen Gewirr zusammentrocknen. Diesmal war es mir egal, das Wasser war einfach zu einladend. Ich war Schnorcheln und Tauchen bis zur absoluten Hautverschrumpelung und Haarverklebung.
In der Zwischenzeit waren meine Testleser fleißig und ich bin unendlich glücklich mit ihrer Reaktion. Was bedeutet, ich werde noch ein wenig feilen und schleifen, mir ein Exposé aus den Rippen schneiden (das Exposé - mein Angstgegner) und selbiges mit einer Leseprobe einer Agentur zukommen lassen. Oder mehreren, je nachdem.

Ach, einen testleserbedingten Schock gab es doch: Ich dachte eigentlich, ich hätte die neue Rechtschreibung einigermaßen verinnerlicht, aber HA - keine Rede davon. Viel zu viele ß. Und alles mögliche Zeug zusammengeschrieben, das eigentlich auseinander gehört. Ich schäme mich hiermit offiziell. Und weil ich schon dabei bin, schäme ich mich auch gleich dafür, dass ich ein paar der geänderten Namen im Dokument habe hängengelassen, wovon aber glücklicherweise niemand irritiert war, keiner dachte, er sei plötzlich im falschen Buch. Trotzdem erröte ich an dieser Stelle pflichtschuldigst und gelobe Besserung. Bei der Fortsetzung.

Dienstag, 17. Juli 2007

So schön, so blau, und überhaupt ...

... ohne Worte
Das sieht jetzt sicher sehr ungeordnet aus, aber besser krieg ich es auf die Schnelle nicht hin.

Montag, 9. Juli 2007

Ready, steady - go

Gestern hab ich die Überarbeitung finalisiert und heute hab ich das Manuskript an meine Testleser geschickt. Und mir gleich einen Fauxpas geleistet - ein einziges, eingebundenes jpeg-Bild hat das Manuskript auf 5 Megabyte aufgeblasen. Wie gibt es das? Das Bild an sich hat nämlich nur 170 Kilobyte.
Aber jedenfalls sind die mails draußen. Und ich habe ein komisches Gefühl im Bauch, weil bisher noch niemand die Geschichte gelesen hat und ich niemandem den Plot erzählt, sondern völlig allein darauf herumgebrütet habe. Höchste Zeit also, ein paar kritische Blicke darauf werfen zu lassen. Uaah.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Papierlawine oder Megamail ...

Nachdem die Überarbeitung in großen Schritten vorwärts geht, frage ich mich zusehends, wie ich das Monster an seine Testleser bringen soll. Im Normseiten-Ausdruck komme ich locker auf 500 Seiten, das ist ein ziemliches Paket. Und das dann ungebunden, hunderte fliegende Zettel beim Empfänger, ich mag es mir gar nicht vorstellen.
Also per mail. Aber kann ich ernsthaft erwarten, dass jemand sich ein Buch dieses Umfangs auf dem Bildschirm durchliest? Oder gar selbst ausdruckt? Schwierig.
Ich selbst lese ganz gern auf dem Computer, aber ich bin kein Maßstab. Und das perfekte Schmöker-Gefühl kommt trotzdem nur mit dem Buch in der Hand und der Kuscheldecke bis zu den Ohren auf.
Bleibt nur ein Posting im Lieblingsforum. Da schreiben manche Leute noch viel dickere Bücher.

A propos Forum: Ein lieber Kollege, der gerade sein erstes Buch veröffentlicht hat schreibt, dass ich mich darin gewissermaßen wiederfinden werde, an der Seite einer ebenfalls lieben, ebenfalls schreibenden Freundin. Ich vermute, es wird unsere gemeinsame Leidenschaft für Desserts sein, der er hier ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt hat.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Gesänge

In meinem Fantasyroman gibt es einen Barden. Das ist an sich nicht sehr originell, ich weiß. Aber ich brauche ihn. Er wiederum braucht Lieder, denn ich finde es viel zu billig, einfach zu schreiben: "Und dann sang er von vergangenen Zeiten und alle lauschten."
Also habe ich im Lauf der Woche Liedtexte geschrieben. Zwei sind es bisher, einer davon ist geradezu hoch politisch und ich würde ihn gerne von Weill vertonen lassen, wenn das ginge :)
Einen dritten werde ich mir noch aus den Gehirnwindungen pressen müssen, das wird nicht leicht, weil er der Situation angepasst sein sollte, und die ist zumindest eigenartig. Freudig einerseits. aber eben nur einerseits.
Ärgerlich hingegen ist, dass ich immer noch im gleichen Kapitel festhänge und dort verloren herumirre. Typischerweise hänge ich in einer "Dazwischenszene". Einer Verschnaufpause für meine bedauernswerte Hauptfigur. Auf das, was danach kommt freue ich mich, aber seit Tagen schaff ich es nicht bis dorthin. Und dichte statt dessen Liedtexte, in denen sich Rippen auf Klippen und Meer auf Speer reimt.

Samstag, 23. Juni 2007

Überarbeitung ad infinitum

Die Überarbeitung hält bei Kapitel 10/11, das ich vermutlich zu einem einzigen verschmelzen werde. Je weiter ich im Text komme, desto mehr Spaß macht es, obwohl manches, was ich da zu lesen kriege tatsächlich haarsträubend ist.
Gestern habe ich eine Szene gestrichen, die ich sicher schon drei oder vier Mal umgebastelt und immer für wichtig gehalten habe. War sie aber nicht, ich konnte es kaum glauben. Gelassen hätte ich sie trotzdem gerne, und sei es nur eines einzigen Gags wegen, den man eigentlich erst versteht, wenn man das Buch ein zweites Mal liest. Dieses Argument konnte ich vor mir selbst nicht gelten lassen, also kippte ich die Szene in den Orkus. Und auf einmal fühlt sich ein ganzer Teil des Buchs anders an, ob besser oder einfach nur leerer weiß ich noch nicht.
Seltsame Schreibempfindungen Teil II: werden geweckt durch erforderliche Namensänderungen an Romanfiguren oder -orten (aus vielfältigen Gründen: weil der ursprüngliche Name auf einmal unangenehme Assoziationen weckt, oder weil man den selbst erfundenen Begriff plötzlich bei Google findet ...). Mit dem Namen ändert sich das Gefühl für die Person oder den Ort ganz massiv und ich brauche meist Wochen, um mich mit den neuen Gegebenheiten abzufinden.
Übrigens neige ich bei meinen Namenskreationen zum überproportional hohen Einsatz des Buchstabens J. Keine Ahnung, warum.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Fee im Anflug

Pauline ist gelandet. Zumindest bei mir zu Hause, die Buchläden wird sie erst im Juli anfliegen.
Witzig, was man so tut, wenn man sein frischgedrucktes Buch erstmals in der Hand hat: Ich persönlich gehe nach dem ersten Beschnuppern sofort auf Katastrophensuche - diesmal erfolglos, hurra. Alles perfekt lektoriert, die Illustrationen so schön wie erhofft, das Papier schöner denn je (ehrlich, es ist so schön, dass es auffällt!).

Also, voilà - Pauline:

Pauline ist eigentlich Glücksfee in Ausbildung, nur dass sie die Sache mit dem Glückbringen und Sternenstaub-Streuen nicht so richtig hinbekommt. Statt dessen fallen Hunde in Mülltonnen, Füllfedern gehen kaputt und unschuldige Radfahrer brechen sich den Arm. Schon will sich Pauline in den finsteren Wald zurückziehen, um keinesfalls weiteren Schaden anrichten zu können, da hat ihre Lehrmeisterin Camilla eine Idee: Was, wenn Pauline doch keine Pechfee ist? Sondern ihr Glück auf Umwegen bringt?

Soweit die Feenwelt. Die Überarbeitungswelt ist weniger rosig, denn sie stagniert seit zwei Tagen. Ich stecke immer noch in Kapitel 8 und mühe mich um Logik. Zum Trost habe ich gestern in die Kapitel ab 30 hineingelesen und bin danach glücklich schlafen gegangen. Denn - ich sage das in aller Unbescheidenheit - sie sind gut. Das letzte Drittel zu überarbeiten wird ein Fest sein.

Sonntag, 10. Juni 2007

Ruinen

Ich überarbeite gerade Kapitel 5 von 38. Das ist nicht gerade rekordverdächtig, doch die Hoffnung, dass es gegen Ende hin weniger schlimm wird, hält mich aufrecht. Derzeit heißt "überarbeiten" über weite Strecken "neu schreiben". Neu schreiben hat Vorteile. Ich kann die Puzzleteile passgenau zufeilen. Ein bisschen fühlt es sich an, als würde ich einen Film drehen: Das Ende ist schon im Kasten und ich weiß, wie es aussieht, jetzt muss ich nur noch einen passenden Anfang drehen, der alles hat, was das Ende braucht.

Vergangene Woche waren Geburtstagsfestspiele. Es gibt Parallelen zwischen der Tätigkeit des Tortebackens und der des Schreibens von Romanen: Man hat eine Vorstellung, wie das Endprodukt aussehen soll, doch die erfüllen sich nur in den seltensten Fällen. So auch diesmal: Was als Ritterburg geplant war, ähnelte mehr einer zerbombten Ruine, schon vor dem Anschneiden. Wie gut, dass ich nicht Architektin geworden bin.
Muffins habe ich auch gebacken. Und weiß nun, warum es sinnvoll ist, die Papierschälchen in Muffinformen zu stellen, statt sie einfach so nebeineinander aufs Backblech zu quetschen. Denn: So werden sie nicht rund. Je nach Quetschwinkel kriegt man quadratische, ovale, dreieckige oder rautenförmige Muffins. Oder solche, bei denen der Teig aus dem Förmchen flüchtet und sich auf dem Blech verteilt.
Mit dieser Erkenntnis wende ich mich wieder Kapitel 5 zu. Und verpasse jeder der neuen Figuren ein Förmchen.

Donnerstag, 31. Mai 2007

Zu müde für einen Titel

Gestresst. Überarbeitet. Unausgeschlafen. Überfordert. Gestresst. Tbc (Was "to be continued" heißen soll und nicht Tuberkulose, Time Base Corrector oder Transilvanian Beat Club, wie Wikipedia vorschlägt :-)).

Wie immer hat der Mai es in sich. Etwas Glück vorausgesetzt endet der Wahnsinn aber tatsächlich heute und ich kann mich demnächst wieder meinen Büchern widmen.
Davor muss allerdings noch gebacken werden, geplant ist eine Ritterburg-Torte. Den Ritter gibt es schon. Einen Drachen auch. Nur die Burg muss ich noch fabrizieren, das ist der Haken.
Das Kind wird acht. Unglaublich.

Sonntag, 20. Mai 2007

Nochmal Graz

... diesmal mit Fotoapparat!
2007 ist mein steirisches Jahr, und ich war wieder in Graz lesen. Es war schön, und es war nass, und ich hatte keinen Regenschirm mit. Doch wenigstens am Abend davor, als ich vom Hotel aus noch einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht habe, war Fotowetter.

Hier war ich im März essen: Sehr empfehlenswert! Das Lokal hat nur eine einzige Speisekarte, die ist dafür aber mannshoch und wird bei Bedarf vor dem Tisch aufgestellt.












Gleich daneben ist die Bäckerei mit der tollsten Holzfassade der Welt:














Der Turm des Alchimisten:














... und ein prächtiger Innenhof - der des Grazer Landhauses, glaube ich.















Die Doppelwendeltreppe wollte ich diesmal zwar dringend selbst fotografieren, aber ich hab sie nicht gefunden ... erst am nächsten Tag, als es schüttete und ich den kostbaren Fotoapparat im Hotel gelassen hatte.

Weitere Neuigkeiten? Das Feencover wird grün. Ich ersticke in Arbeit. Der Fantasyschmöker ist noch nicht redigiert. Mein Kopf braucht Urlaub.

(PS: Von Alchimisten natürlich keine Rede, da oben ist das Glockespiel versteckt. Aber wenn es nach mir ginge ...)

Donnerstag, 10. Mai 2007

Fee in der Warteschleife

Draußen scheint die Sonne, drinnen stapelt sich die Arbeit. Ich bin, um Missverständnissen vorzubeugen, natürlich drinnen.
Gestern habe ich die letzten Korrekturen an der Pechfee gemacht und bin zuversichtlich (aaaah, wenn ich das hinschreibe reckt gleich mein Aberglaube sein hässliches Haupt). So schnell habe ich noch nie ein Buch aus dem Ärmel geschüttelt, aber es liest sich rund und schön und richtig.
Meine Belegexemplare kriege ich angeblich noch im Mai, in die Buchhandlungen fliegt die Fee aber erst im Juli ein.

Der Große wartet derweilen auf Bearbeitung. Ich würde auch gerne, nur hält mich der Brotjob eisern in den Klauen.

Montag, 7. Mai 2007

E.N.D.E.

Gestern Abend, um 23.30, tippte ich diese vier Buchstaben unter mein Buchmanuskript. Über fünf Jahre lang habe ich an der Geschichte gedreht, gebastelt, geschrieben. Umgeschrieben. Neu geschrieben.

Und gestern nun das Ende. Ha, nicht dass alles fertig wäre, nein - da ist noch jede Menge Baustelle - aber ich habe die Geschichte bis zum Schluss geschrieben. Da saß ich, schaute das ENDE an und brach nicht in Jubel aus. Es war viel zu unwirklich, alles.
Ich habe ja schon andere Bücher fertig geschrieben (viel, viel kürzere) und das Gefühl danach war immer ein befriedigendes. Diesmal fühlte es sich befremdlich an. Ende? Ehrlich?
Trotzdem: Hier muss eine Champagnerflasche her, und sei sie auch nur virtuell. Prost.
Morgen setze ich meinen kleinen, gelben Schutzhelm auf und gehe die älteren Teile des Buchstabengebäudes besichtigen. Mal sehen, was mir alles um die Ohren fliegt.

Foto: pixelio/ulikat

Freitag, 4. Mai 2007

Wie eine Torte

Der große Fantasyschinken neigt sich dem Ende zu. Ich schreibe die letzten Seiten, ein bisschen unsicher, weil die Höhepunkte jetzt alle hinter mir liegen und es nur noch um ein sanftes "Ausklingen" geht. Das nicht zu lang sein soll, zu kurz aber auch nicht und schon gar nicht langweilig.
Außerdem geht es nun ans Überarbeiten. Zu diesem Zweck habe ich das Riesendokument - siehe vorhergehenden Eintrag - in sinnvolle Portionen geteilt. Wie eine Torte. Der Effekt war, dass es mir nun noch riesiger vorkommt, weil ich jedes dieser gut 40 Kapitel für sich noch mal unter die Lupe nehmen, feilen, beschneiden oder gar umschreiben muss. Erschlagen von diesem Gedanken habe ich sofort Listen angelegt, das beruhigt mich für gewöhnlich. Es gibt nun also für jedes Kapitel ein Zusatzdokument, in dem ich notiere, was der Zweck des Textteils ist, der Höhepunkt, die darin untergebrachte Information. Mit etwas Glück werde ich so den Überblick behalten, ohne etwas doppelt zu erzählen und dafür anderes versehentlich unter den Tisch fallen zu lassen.
Wie eine Buchhalterin.

Donnerstag, 26. April 2007

Statistik

Gestern abend habe ich 60 Seiten an den Haupttext angedockt, nachdem der endlich so weit war, dass das Manöver stattfinden konnte. Es war eine Premiere, normalerweise schreibe ich alles artig der Reihe nach.
Ich war also ein bissl nervös, aber siehe da - die Anschlußsstücke passten ganz gut, und nach ein paar kleinen Änderungen liest die Szene sich, als gäbe es gar keine Nahtstelle. Jetzt hat das Dokument 510 Seiten, das sind 133.599 Worte oder 841.589 Zeichen (mit Leerzeichen) oder 15.014 Zeilen oder 4020 Absätze. Weil mir gerade so statistisch zumute ist, will ich noch Folgendes loswerden: Offenbar mache ich durchschnittlich alle 33,23 Worte einen Absatz, das sind 7,8 Absätze pro Seite. Meine Worte sind durchschnittlich 6,2993 Buchstaben lang. Auf jeder Seite finden sich 1650,17 Zeichen, bzw. 261,96 Worte.
Und dabei bin ich noch nicht fertig. Ich rechne mit etwa 30 weiteren Seiten, also 7858,76 Worten oder 49505,1 Zeichen ... okay, ich hör schon auf. Und gehe Zeichen schreiben :)

Montag, 16. April 2007

Was heißt Prinzessin ...

... auf koreanisch?
Im Briefkasten befand sich heute die Überraschung des Tages. Drei Exemplare hiervon:




Das Gefühl ist toll. Noch toller wäre es, wenn ich ein klitzekleines bisschen nachvollziehen könnte, wie sich das denn so liest. Ob zum Beispiel die Namen die gleichen geblieben sind, oder ob hier drei echte Koreanerinnen auf Drachenjagd gehen.
Besonders gern wüsste ich, welche der Kringel und Strichlein am Cover für meinen Namen stehen. Die großen bunten sind es nicht - ich tippe auf einen Teil der schlichten schwarzen Zeichen unterhalb des Titels. Aber: Von wo bis wo reiche ich?
Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen.

Sonntag, 15. April 2007

Schön. Wetter.

Ich vertrete die These, dass die Briten und Skandinavier deshalb besonders viele gute Autoren haben, weil die nicht unter übertriebenem Schönwetter leiden. Niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er zu Hause am Schreibtisch bleibt und schreibt, akustisch begleitet vom Pochen der Regentropfen am Fenster.
Hier und heute hatten wir 25 Grad. Am Schreibtisch sitzen zu bleiben wäre ein Verbrechen gewesen, Inspiration hin oder her. Also ging es hinaus ins Grüne, Überfüllte, Laute. Was gut war, einerseits. Was eine rauschhafte Schreibphase unterbrochen hat, andererseits.
Immerhin, der Sohn rollerte. Und ich fotografierte - mit der neuen Kamera, die viel mehr kann, als ich bislang verstehe, und die diese wunderbaren, professionell klingenden Verschlussgeräusche macht.
Der Roman ruhte zu Hause im Kühlen. Allein. Ein Opfer des Klimawandels.

Samstag, 7. April 2007

Neue Bekanntschaften

Gestern habe ich neue Bekanntschaften geschlossen. Nina und Vicky, Laurent und Robbie - mit ihnen und ein paar anderen werde ich in den nächsten Monaten viel Zeit verbringen, ob es mir gefällt oder nicht. Sie sind die wichtigsten Figuren im noch-zu-schreibenden Mädchenroman. Glücklicherweise sind sie mir sympathisch, und nein, es ist nicht so, dass ich mir das immer aussuchen kann.
Was andererseits nicht schlimm ist - manchmal sind die Unsympathen am besten zu schreiben, dann liebe ich sie auf ganz eigene Weise. Auf einen, der mir ebenfalls gestern eingefallen ist, freue ich mich besonders. Ich weiß nur noch nicht, wie er heißen wird. Ich brauche einen Yogi-Namen. Einen, der möglichst dämlich klingt. Wildes Googlen war bislang nicht von Erfolg gekrönt.
Eine Begegnung der anderen Art hatte ich vergangenen Montag im Schönbrunner Tiergarten. Noch mit der alten Kamera (und natürlich ohne Blitz). Ein Cyclura cornuta, was viel schöner klingt als Nashornleguan.


In Wahrheit war es natürlich ein Drache ...

Dienstag, 3. April 2007

Es schreibt in mir

Viel zu lange bin ich nicht zum Schreiben gekommen. Lesereise, Tante werden (ja!), Brotjob. Stress.
Das bedeutet aber nicht, dass es in mir nicht trotzdem schreibt. Ich bin unendlich gewöhnt an diesen Teil von mir, der ständig formuliert, umformuliert, Metaphern sucht und verwirft oder Plots ausspinnt.
Dieser Teil ist höchst praktisch und schleift sich selbst durch ständiges Reiben an Worten und Geschichten - leider ist er kein Garant für das Fertigwerden von Büchern. Dazu muss man sich dann doch an den Computer setzen, Tasten betätigen, Dokumente abspeichern. Wozu ich größte Lust hätte, wie immer, wenn ich eigentlich die Zeit dazu nicht habe.

"Wie viele Stunden schreibst du am Tag?" fragte mich ein kluges Kind vergangene Woche. "Sechzehneinhalb" wäre eine mögliche und nicht einmal gelogene Antwort gewesen. "Null" hätte für die vergangenen zwei Wochen ebenso gestimmt.
Wenn ich derzeit im Kopf schreibe, dann erstens das Ende des großen, heißgeliebten Fantasyromans und zweitens den Plot für das Mädchenbuch. Und nein, es wird kein typisches Mädchenbuch. Es wird sperrig, komisch und meine Protagonistin wird sich mit untypischen Problemen herumschlagen. Ich freu mich darauf, echt.

Dienstag, 27. März 2007

Frisch verliebt ...

... und zwar in Graz!

Ich gebe es ungern zu, aber bis gestern war Graz zwar kein weißer, aber ein hellgrauer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte. Dabei ist diese Stadt sowas von schön!

Tolle Architektur, toll in Szene gesetzt. Straßencafés, Weinstuben, entzückende kleine Geschäfte ... und ich hatte meinen Fotoapparat nicht mit!

Wir sind die Doppelwendeltreppe in der Grazer Burg hinauf- und hinuntergelaufen, haben uns in Gedanken diverse Wohnungen in kleinen Hinterhöfen gekauft und kein Geld ausgegeben, weil die Geschäfte schon zu waren.
Außerdem haben wir festgestellt, dass die Mur nicht gelb ist und wir
unsere nächsten Lesungen gern auf der Murinsel halten würden.
Dann waren wir essen. Dies ist nur offiziell eine Lesereise, inoffiziell ist es ein einziges Gelage. Nächste Woche gibt es Kohlsuppe. Außer, ich importiere ein paar Flaschen Kernöl. Dann gibt es Salat.

Samstag, 24. März 2007

Start der Lesesaison

 Warum es so ist, weiß ich nicht, aber offenbar ist der Frühling die Zeit im Jahr, in der Kinder vermehrt mit Büchern konfrontiert werden sollen. Daher war ich vergangene Woche gleich zwei Mal lesen; einmal im Palais Auersperg (in barocker Kulisse), zweimal im Kulturbezirk St. Pölten (in denkbar un-barocker Kulisse).
Alle drei Lesungen waren spaßig. Ich war so mulitmedial wie möglich (laminierte Charakterbilderbögen, mit Klebeband wahlweise an Barockstühle oder die Wand gepappt).

Und dann schoss ich mir ein Eigentor. Bei der Frage- und Antwortrunde nach der zweiten St. Pöltner Lesung antwortete ich auf die Frage, an welchem Buch ich am längsten geschrieben habe wahrheitsgemäß mit dem Fünf-Jahres-Fantasyprojekt.
Von da an gab es kein anderes Thema mehr als dieses Buch, von dem ich nichts erzählen konnte und von dem niemand weiß, ob es je verlegt werden wird. Trotzdem: Die letzten zehn Minuten kreisten die Fragen um nichts anderes mehr. Was die Frage aufwirft, warum jemand (ich zum Beispiel) überhaupt noch andere Sachen schreibt?


Erwähnenswert auch, dass natürlich der St. Pölten-Tag der einzige in diesem Winter mit Schneegestöber, Straßensperren und rutschiger Autobahn war.

Freitag, 23. März 2007

Test-Test-Test

Ich muss jetzt einfach mal testen, ob es funktioniert. Dann kümmere ich mich um dieses unsägliche Grün ...

 

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