Donnerstag, 31. Dezember 2009

Auf ein Neues ...

Das war also 2009. Für mich kein Krisenjahr, eher im Gegenteil - die Dinge sind verdächtig rund gelaufen. Das kommende Jahr beginnt spannend, und ich bin hin- und hergerissen zwischen freudiger Erwartung und nervösem Nägelkauen. 

Ein bisschen verdächtig sind mir Jahresrückblicke zwar immer, aber diesmal gibt es hier einen, wenn auch nur einen punktuellen:

Buch des Jahres: Markus Zusak: Die Bücherdiebin (vielleicht ein bisschen unfair, weil ich es gerade erst gelesen habe und der Eindruck noch so frisch ist. Das Jahr hatte viele tolle Bücher, als weiterer Kandidat fiele mir noch "sorry" von Zoran Drvenkar ein). 

Tier des Jahres: der Loewe *g*

Erkenntnis des Jahres: Man muss nicht jedes Spielchen mitspielen.

Stadt des Jahres: London, London und immer wieder London (ohne aktuell dort gewesen zu sein, zumindest nicht physisch.)

Versäumnis des Jahres: Sport *hust*, womit wir auch gleich beim guten Vorsatz für 2010 wären.

Euch allen wünsche ich ein gesundes, aufregendes, erfolgreiches Jahr 2010, mit viel Zeit um die Dinge zu tun, die ihr liebt!

Samstag, 26. Dezember 2009

Alle guten Wünsche









Der 26.12. ist ein offizieller Weihnachtsfeiertag - deshalb kann ich guten Gewissens hier noch mein "Frohe Weihnachten" loswerden, das ich in den letzten zwei Tagen nicht geschafft habe. Also: Frohe Weihnachten! Ich hoffe, ihr hattet es harmonisch und schön, kulinarisch erbaulich und zimmerbrandfrei. 


Foto: pixelio/F.Gopp

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Morgen, Kinder, wird's was geben ...

In einem aktuellen Interview sagt Arno Geiger: "Emotional ist Weihnachten als etwas Positives tief in meiner Genspirale eingeprägt". Hundertprozentige Zustimmung meinerseits. Diesmal habe ich sogar das Gefühl, gut in der Zeit zu liegen, wobei mich gleichzeitig die Panik packt, dass dieses Gefühl trügen könnte, von Entspannung ist also keine Rede. Aber trotzdem. Immerhin.
Ebenfalls tief eingeprägt: Die Assoziation Weihnachten - Schnee. Bis gestern lag er. Heute ist er weg. Dafür funktioniert meine Heizung wieder, pünktlich mit dem Wärmeeinbruch. Danke, liebes Christkind.

Freitag, 18. Dezember 2009

Big News

Die Loewe-Verlagsvorschau ist eingetroffen. Und tadaaa - Erebos hat 4 (in Worten: vier) Seiten! Frau P., immer noch nicht ganz geheilt von ihrer Drittpersoninfektion, freut sich ein Loch in den Bauch. (Aber hat nicht auch schon Gaius Julius ... in der dritten Person ... unter uns Größenwahnsinnigen ist das nicht unüblich).
Also, hier in aller Pracht und Herrlichkeit: Schau mal, wer da ... äh, schaut :-) 




Aber - das ist noch nicht alles. Gestern fand ich das Päckchen mit den noch nicht offiziellen und daher auch sehr unspektakulär wirkenden Hörbuch-CDs in der Post vor. Die erste habe ich mir schon angehört und bin total begeistert. Daher stelle ich auch davon ein Bild hier rein, sorry. Ich weiß, ihr wisst, wie CDs aussehen. Aber da müsst ihr jetzt durch: 



Das war's auch schon. Ich wünsche ein schönes Wochenende.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Zur ersten, zur zweiten, zur dritten Person

Der Status quo: Frau P. kämpft mit Dreamweaver und weigert sich, zu unterliegen. Sie träumt in html-Codes und Spry-Widgets, erfreut sich ansonsten aber bester Gesundheit, vielen Dank. Die neue Unart, in der dritten Person von sich selbst zu sprechen verdankt sie einerseits Facebook, wo das Usus ist, andererseits dem gehäuften Verfassen von Autorenviten. 

Was sie eigentlich tun sollte: Einen begonnenen Szenenplan für das nächste Buch fertigstellen. Das ist der gute Vorsatz für heute abend, vorausgesetzt, die Schlacht mit Dreamweaver hinterlässt keine bleibenden geistigen Schäden.
Was sie gerade liest: Die Bücherdiebin (phantastisch)
Was sie gerade gekauft hat: Die DVD von "Pans Labyrinth" (und nun hat sie Bammel, den Film anzusehen, weil er so brutal sein soll).
Was sie gerade bemerkt: Dass dieser Blogeintrag jeglichen Sinns entbehrt, weswegen sie ihn nun beendet und der Leserschaft einen frohen dritten Adventsonntag wünscht.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Leipzig ...

... ich kenne dich noch nicht, doch du sollst schön sein. Besonders deine Buchmesse. In drei Monaten kann ich mehr darüber sagen, weil ich dann dort gewesen sein werde! Inklusive Lesung (eigener) und Signierstunde (dito). Die Einladung ist noch ganz taufrisch und ich entsprechend elektrisch. Ich-lese-in-Leipzig! Lasst uns darauf einen Salbeitee heben (für die Stimmbänder).
Es wird meine erste Buchmesse. Ich kann's noch gar nicht glauben.

Freitag, 20. November 2009

Lesen

In der vergangenen Woche war ich lesen - tief in Oberösterreich; erst Schwanenstadt, dann Haibach. Beides war schön. Innerlich gewärmt wurde ich von dem Wissen, dass an diesen Tagen nicht nur ich las, sondern auch der unfassbar talentierte Mann, der das Erebos-Hörbuch einspricht. Irgendwann, mitten in einer Lesung wurde mir klar, dass genau jetzt, in einem Studio in - wo eigentlich? München? - mein Text seinen Weg auf CD findet und ich wäre fast aus dem Tritt gekommen. Hinzu kommt, dass ich eines der bereits von besagtem Mann gelesenen Hörbücher im Auto und während der Fahrt im Ohr hatte und vor Freude fast geplatzt wäre bei der Vorstellung, dass mein Buch ebenso toll umgesetzt wird. 

Damit es hier keinesfalls untergeht: Ich freue mich auch sehr auf das zweite Buch, den Piratentheo, der im kommenden Frühjahr erscheinen wird. Ich habe mir den Text ein paar Monate lang nicht angesehen, und als er mir gestern wieder unterkam, musste ich wirklich lachen, und es war nicht aus Verzweiflung. Was will man mehr?

Donnerstag, 12. November 2009

50 Prozent

Vor zwei Tagen kam die Hörbuchfassung von "Erebos" hereingeflattert. Sechs CDs werden es und dafür - das wusste ich bereits - musste gut die Hälfte des Textes gekürzt werden. (Ich gehöre übrigens nicht zu denen, die finden, dass man so etwas am besten selbst tut, ich könnte es nämlich aus diversen Gründen nicht).

Ich geb's gerne zu: Mir war mulmig beim Öffnen des PDF. Ich kannte Schauergeschichten von Kollegen, denen ganze Handlungsstränge amputiert worden waren, woraufhin plötzlich kratergroße Logiklöcher im Text klafften. Ich schicke auch gleich voraus, dass ich noch nicht alles durchgelesen habe. Aber ausgehend von dem, was ich bisher gesehen habe: Wow. Ich habe noch kein einziges Mal schnappatmen müssen. Der Großteil meiner Lieblingspassagen ist dringeblieben. Ich erkenne mein Buch noch, und es fühlt sich richtig an, trotz der drastischen Schlankheitskur.

(Wer jetzt meint, dann könnte man doch auch die Printversion um, sagen wir, 30 Prozent kürzen, dem hetze ich meine nicht vorhandenen Hunde an den Hals.)

Samstag, 31. Oktober 2009

Zwei Links

Wenn einem selbst nichts einfällt, kann man sein(en)* Blog zur Abwechslung mit Links zu einfallsreicheren Zeitgenossen füllen. Zeitgenosse 1 ist John Cleese, der kürzlich 70 wurde und zu diesem Anlass sein Leben auf sehr demokratische Weise zur Disposition stellte. Ich finde, das ist für Geburtstagsphobiker eine schöne Möglichkeit, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Zeitgenosse 2 ist Patrick Rothfuss, der in seinem Blog sehr anschaulich darüber schreibt, dass auch ein Traumberuf einem manchmal zum Hals raushängen kann. Und darf.

Damit entlasse ich die geneigte Leserschaft auch schon ins nebelig kalte Wochenende. Ab morgen ist November. Höchste Zeit, Vorbereitungen für die Winterdepression zu treffen.

*Kann mir bitte jemand verbindlich ein für alle Mal sagen, ob es der Blog oder das Blog heißt? Zweiteres, befürchte ich, obwohl alles in mir sich dagegen sträubt ...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Fahnen

Nein, diesmal hat die Überschrift nichts mit Schnaps zu tun, und auch nicht mit dem morgigen Staatsfeiertag, sondern mit dem BUCH. Vor fünf Tagen sind die Fahnen des BUCHES per PDF eingetroffen und heute bin ich mit dem Zeilenausgleich fertig geworden. Wenn alles bleibt, wie es ist, kommt das BUCH auf stolze 486 Seiten (deshalb verdient es ab jetzt auch Großbuchstaben; Fettdruck gibt es aber erst bei Überspringen der 500-Seiten-Marke).
Auch, wenn ich es jetzt zum geschätzt sechsten Mal lese, gefällt das BUCH mir immer noch. Je näher der Erscheinungstermin rückt, desto ungeduldiger werde ich. Fahnen sind etwas Schönes, ein gebundenes BUCH in Wurfbrikettgröße ist aber nochmal etwas ganz Anderes. Der aktuelle Zustand hat wiederum den Vorteil, dass Korrekturen noch möglich sind. Ebenso möglich also, dass ich das BUCH noch ein siebtes Mal lese. Vorsichtshalber.

Montag, 19. Oktober 2009

Das kommt davon ...

... wenn man lesen geht und zwecks Übernachtung in Nähe des Veranstaltungsorts die familieneigene Ferienwohnung bezieht, aber nicht rechtzeitig daran denkt, dem Hausmeister Bescheid zu sagen, dass er doch bitte die Heizung aufdrehen soll.
Draußen hat es zwei Grad und hier drin ... fünf? Egal, es ist k-k-kalt. Trotz Daunenjacke.
Ungeachtet dessen hatte ich gerade eine Idee, die mich innerlich wärmt. Eine Plotidee in kaltem Umfeld. Mein nächstes Buch nenne ich insgeheim ja das "Freiluftbuch", Nummer drei könnte das "Schneebuch" werden. Vorausgesetzt, die Idee schmilzt nicht dahin, sobald mein Hirn wieder auf Betriebstemperatur läuft.
Um das zu überprüfen koche ich mir jetzt den dritten Liter T-T-Tee, wickle eine Daunendecke um mich und meine Daunenjacke und pflege meine Bohéme-Gefühle.

Wann kommen eigentlich die Verlagsvorschauen für Frühjahr 2010 heraus? Diesmal kann ich es wirklich kaum erwarten.


Edit: Schnaps! Ha! Ich habe Schnaps gefunden!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Gewichtige Literatur

Der Stapel ist da, und er ist gewaltig. 491 Seiten, 2,48 Kilo.
Dummerweise kann ich Änderungen jetzt nur noch dann anbringen, wenn sie wirklich lebenswichtig sind - dank DHL - denn das Buch ist schon im Satz. Zum Glück sieht aber das, was ich bisher gesehen habe, gut aus.

Weitere Neuigkeiten? Es wird ein Hörbuch geben. Toller Verlag, toller Sprecher. Details darf ich noch nicht ausplaudern, glaube ich, aber der Erscheinungstermin soll gleichzeitig mit dem des Buchs sein. Das Leben ist spannend.

Ach ja, und konsequenterweise habe ich jetzt nicht nur ein Blog, den ich vernachlässigen kann, sondern auch einen facebook-account.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Eigentlich ...

... sollte ich jetzt vor einem Riesenstapel Papier sitzen und mir die darin enthaltenen Änderungen des Lektorats ansehen. Nur leider ist besagter Stapel (noch?) nicht bei mir eingelangt, also nutze ich den Sonntag um:

- mit Tee und anderen heißen Flüssigkeiten die Kombination aus Brummschädel, Husten und verlegten Nebenhöhlen zu bekämpfen, die mir seit zehn Tagen das Leben versüßt,
- mir Gedanken über mögliche Inhalte einer möglichen künftigen Homepage zu machen (ja, es wird sie geben, und nein, ich möchte kein Hohngelächter hören),
- meinen nächsten Plot geistig hin- und herzuwenden und mir zu überlegen, wem ich mit meinen Recherchefragen auf die Nerven gehen könnte,
- ungezielt im Internet herumzusurfen und mir auf Youtube abwechselnd Ausschnitte aus "Extras" und Interviews mit Ricky Gervais anzusehen.

Ich darf das. Es ist Sonntag. Und schuld ist DHL.

Montag, 21. September 2009

Dazwischenzeiten

Man merkt es auch in den Supermärkten. Die Eis-Saison ist vorbei, für Nikoläuse ist es noch zu früh. Also behilft man sich mit Lebkuchen, die jetzt keiner will, dafür wird man sie zu Weihnachten vergeblich suchen. Ach, und demnächst wird mittels Fledermäusen und diversem Spukzeug Halloween vorgetäuscht werden, das hierzulande keiner feiert.

Ich bin zwar kein Supermarkt, aber mir geht es ähnlich. Erebos ist im Prinzip fertig. Ab und zu schneien noch kleine Korrekturwünsche ins Haus und irgendwann werde ich die Fahnen bekommen. Daran schreiben werde ich aber nicht mehr.
Der Neue hingegen ist noch völlig grün hinter den Ohren, mit der Hälfte der Personen bin ich über ein Shake-Hands und eine knappe Vorstellung noch nicht hinausgekommen. Sobald wir per Du sind, schreibe ich dann die erste Szene, die seit ein paar Wochen in mir brodelt - eigentlich würde ich gern jetzt schon, aber ich klopfe mir jedes Mal auf die Finger. Lieber noch ein bisschen recherchieren.
Nur, dass mir das Schreiben fehlt. Da hilft nichts. Nicht einmal Lebkuchen.

Donnerstag, 10. September 2009

Längst fällig

Sie ist nicht mehr ganz frisch, und die meisten von euch kennen sie längst, aber der Vollständigkeit halber schreibe ich sie doch hier rein, die Neuigkeit des Jahres:
Mitte August habe ich meinen Buchvertrag unterschrieben, und das dazugehörige Buch erscheint im Frühjahr 2010.
Jippie!
Aktuell bin ich dabei, die Anmerkungen des Lektorats einzuarbeiten, da und dort noch ein wenig Kosmetik zu betreiben und ansonsten fröhlich vor mich hinzusummen. Mit meinen Lektorinnen hab ich geradezu unverschämtes Glück - sie sind nicht nur nett, sondern auch scharfsinnig und freuen sich ebenso über und auf das Buch wie ich.
Nochmal Jippie!

Vor dem Erscheinungstermin will ich auch endlich das mit der eigenen Homepage hinbekommen haben. Es wird wirklich Zeit, und wenn das Buch kein Anlass ist, was dann?

Montag, 31. August 2009

Reanimation

Es gibt mich noch. Es gibt auch den Blog noch, obwohl man in letzer Zeit leicht einen anderen Eindruck gewinnen konnte. Es gäbe sogar eine Menge zu schreiben, aber das verteile ich gleichmäßig auf die nächsten Einträge.
Ich hatte massenhaft Sonne, viele Bücher und wenig Schlaf, vor allem in den letzten vier Tagen. Jetzt habe ich vor allem Lust, wieder zu schreiben und gleichzeitig das Gefühl, ich müsste auf einen Startschuss warten. Das liegt, glaube ich, daran, dass ich noch nicht genau weiß, wie ich mir für diesen Stoff meine Zielgruppe vorstelle.

Samstag, 1. August 2009

Hellas

Nur ein kurzes Lebenszeichen aus dem sehr sonnigen, sehr heißen Süden. Ich gebe mir große Mühe, faul zu sein, was mir aber nur zum Teil gelingt, weil der Brotjob mich bis hierhin verfolgt und es noch das eine oder andere in puncto Roman zu klären gab. Aber trotzdem: Die Seele baumelt. Ich bin sogar zum Fotografieren zu bequem. Deshalb hier - ein Fremdfoto, nur des Eindrucks wegen:



Von den sieben Kilo mitgeschleppter Bücher sind schon mindestens dreieinhalb verschlungen. Das wird nur von den Mengen des ebenfalls verschlungenen Fischs getoppt.

Montag, 13. Juli 2009

Fix und fertig

Ja, es ist schändlich, und ich geniere mich entsprechend. Seit drei Wochen hat mein Blog den Status einer ungeliebten Tante, die man anrufen müsste, doch man schiebt es vor sich her, weil man nicht weiß, was man ihr erzählen soll. Dabei hat sich sogar einiges getan - ich war zum Beispiel am Ammersee Weißwurst essen - aber die der Roman-Fertigstellung folgende Schreibunlust erstreckte sich leider auf das gesamte Programm, einschließlich Mails und Blog. 

Dies hier ist auch nicht mehr als ein kurzes Aufflackern, tut mir leid. Morgen geht es ab Richtung Süden, mit geschätzten sieben Kilo Büchern im Gepäck. 

Der Roman ist übrigens wirklich fertig. Also, fertig fürs Lektorat, wo er auch bereits gelandet ist. Alles bisher eingelangte Feedback ist sehr erfreulich. Um nicht zu sagen schmeichelhaft. Witzigerweise kann ich mir trotzdem immer noch nicht vorstellen, ihn gedruckt in Händen zu halten, das klappt vielleicht nach dem Urlaub. 

Je nach Vorhandensein von Internet-Verbindung werde ich übrigens versuchen, mich hier zu melden (mit Bildern und Erholungs-Status). Erholt Ihr euch auch gut (eben habe ich erhohlt geschrieben, das lässt tief blicken) und genießt den Sommer. Bis bald!

Ursula (nach Diktat verreist :-)))


Sonntag, 21. Juni 2009

Fert..?

Ok, ok. Wir bleiben ganz ruhig. Es sieht so aus, als wäre es soweit, aber ganz sicher kann man da nie sein. 

Tatsache ist: Ich habe heute ENDE unter den Roman geschrieben. Auf Seite 510 *hust*.  Die große Erleichterung bleibt bislang aus, obwohl ich die Tatsache, dass ich meinen Abgabetermin schaffen werde, doch sehr nett finde. Ein paar kurze ... Einwürfe muss ich noch schreiben, dann kann der Neue in den Ring. Und dann zum Verlag. Sehr unwirklich noch, das alles.

Nick ist mit der Gesamtentwicklung nun doch einverstanden. Ist kein Wunder, er macht eine ziemlich gute Figur, besonders gegen Ende hin.  Wenn ihn noch etwas stört, dann höchstens das Fade-Out am Schluss, aber damit wird er leben müssen. 

Uff. Es fühlt sich noch gar nicht an wie "Ende". Ich habe noch nie so viel Text in so kurzer Zeit geschrieben. Meinem schriftstellerischen Biorhythmus zufolge werde ich mich wahrscheinlich erst in einem halben Jahr freuen können ...

Donnerstag, 11. Juni 2009

90000 Worte überschreiten das Tagesziel ...

Das teilte mir Papyrus II vorhin mit, und ich muss unbedingt zustimmen. Ein Programm das mich lobt, hat auf jeden Fall etwas gut bei mir, selbst wenn das Lob nur auf der Tatsache beruht, dass die geupdatete Version denkt, ich hätte 404 der 438 Seiten heute geschrieben. Wie es auf diese Idee kommt, weiß ich nicht. Es wird sicherlich einen Grund haben.
Seit heute bin ich also Besitzerin des Updates, das noch ein paar Goodies mehr hat als die erste Version. Sehr schön zum Beispiel: Es dokumentiert, wie viel man am aktuellen Tag geschafft hat. Man kann sich ein Tagesziel setzen und anhand eines rosafarbenen Balkens verfolgen, wie weit man noch von der Ankunft an selbigem entfernt ist. Man kann dem Programm eine Deadline eingeben, und es zeigt an, wieviel Zeit noch bleibt (Feature für Masochisten).
Kurz, Papyrus II befriedigt meinen Spieltrieb.
Natürlich kann es noch mehr, das konnte aber auch die letzte Version schon: Beispielsweise die Verknüpfung mit in der Datenbank abgelegten Charakterbögen. Toll, aber von mir noch nie genutzt - und für diesen Roman ist es dafür definitiv zu spät. Beim nächsten probiere ich es aus.
Ah ja, und noch etwas Schönes für alle, die mit der Formatierung der Normseite kämpfen: Hier reicht ein Klick und man kann aus Georgia 24 Punkt, einzeilig mit zwei Millimeter Abstand an den Rändern besagte Normseite zaubern: 30 Zeilen, 60 Zeichen, eineinhalbzeilig, in Courier New 11 Punkt. Schön, oder?
Und eben weil es so schön ist, schreib ich jetzt noch ein bisschen weiter.

Samstag, 6. Juni 2009

400

Die Autorin beschränkt sich in ihrem heutigen Blog-Eintrag auf Onomatopöien wie *röchel*, *hechel* und *schnauf*. Die 400er-Marke ist geschafft; die Vorstellung, dass der Rest der Geschichte auf nur 50 Seiten passen könnte, entlockt mir höchstens ein *kicher*. Sogar 70 ist sehr unwahrscheinlich und nicht einmal für 100 würde ich die Hand ins Feuer legen. Weiaweiaweia.

Heute werde ich allerdings kaum zum Schreiben kommen, weil ich vor genau 10 Jahren ein anderes Werkstück fertiggestellt habe. Um diese Zeit hatte ich es - im wahrsten Sinne des Wortes - schon in trockenen Tüchern. Was natürlich ausgiebig gefeiert werden muss.

Dienstag, 2. Juni 2009

Optimistische Schätzung

Der Mai ist vorbei - wir halten bei 385 Normseiten, Tendenz stark steigend, Ende in Sicht (wenn man ein Fernrohr hat).
Auf 404 Seiten erzählt Terry Pratchett eine der schönsten Geschichten, die ich seit langem gelesen habe und beweist, dass der wahre Meister auch die komplexesten Dinge in einfachen Worten erzählen kann. Ein ernst gemeinter Lesetipp:













Wenn Sprachkenntnisse irgend vorhanden, bitte auf Englisch lesen. Unbedingt auf Englisch lesen. Der deutsche Übersetzer hat seinen Namen zurückgezogen, dafür wird es möglicherweise einen Grund geben.
Ich muss jetzt dringend ein schlechtes Buch lesen, um das Verhältnis zu meinem eigenen Text wieder in die richtige Perspektive zu rücken. Andererseits hat Pratchett mich gestern zu einem Satz beflügelt (man beachte: einem, in Zahlen: 1) den ich mir nicht zugetraut hätte und der mich regelrecht glücklich gemacht hat.
Meine aktuelle Zielplanung sieht vor, dass ich Mitte Juni mit dem Buch fertig werde. Das ist sehr gewagt, ich weiß, aber im Moment fühlt es sich machbar an. Gedrückte Daumen sind herzlich willkommen.

Sonntag, 24. Mai 2009

Unspannendes

Immer noch volles Tempo, und ein interessanter Effekt: Je mehr ich schreibe, desto weniger will ich aufhören. Ich rechne mittlerweile nicht mehr nach Seiten oder Anschlägen, sondern nach Szenen, was viel besser funktioniert. Mein Tagessoll bezieht sich auf einen bestimmten Punkt im Plot, den ich erreichen will und das klappt. Beim Bergsteigen macht man ja auch erst in der Hütte schlapp (schon wegen des Glühweins) und nicht hundert Meter davor, nur weil man schon eine gewisse Anzahl Schritte gegangen ist.
Dem Roman geht's also gut und das macht mich froh. Ich hatte heftige Befürchtungen, weil im Mai und Juni traditionell Tonnen von Arbeit auf mich niederstürzen. Das tun sie auch diesmal, aber aus noch ungeklärten Gründen beeindruckt es mich weniger als sonst.
Dafür bin ich geradezu peinlich uninspiriert, was das Bloggen angeht, denn außer Arbeit und Schreiben passiert nichts. Naturerlebnisse beschränken sich auf das Gießen der Balkonblumen; kulturelle Highlights auf das TV-Hauptabendprogramm.
Halt, nein - doch noch etwas: Ich lese gerade ein tolles, tolles, tolles Buch. Darüber schreibe ich erst mehr, wenn ich es fertig gelesen habe, denn man weiß ja nie - aber aktuell bin ich so begeistert wie schon lange nicht mehr.

Sonntag, 17. Mai 2009

Ganz neues Tempo

Gestern: Zehn Seiten.

Heute: Zehn Seiten. 

Ich bin selbst platt, wie schnell es plötzlich geht. Bisher waren 1000 Worte pro Tag die magische Grenze, danach wurde es zäh. Jetzt ist das Doppelte auf einmal kein Problem mehr. 

Die Geschwindigkeit macht mir also - tataaa - aktuell keine Sorgen (voreilig, ich weiß). Dafür aber die Länge. Schon so viele Seiten. Noch so viel Geschichte. Ab sofort Telegrammstil schreiben ist leider keine Lösung. Das Problem vor mir herschieben einstweilen schon.

Wenigstens bei Blogeinträgen kann ich mich kurz fassen. Was hiermit bewiesen ist.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Klein, leicht, schwarz, flach


Mein neuer Begleiter. Ich habe ihn schon sehr ins Herz geschlossen. Jetzt warte ich auf schönes Wetter, um endlich meinen letztens entdeckten Outdoor-Schreibplatz einweihen zu können, aber natürlich regnet es und daher konnten wir noch nicht Gassi gehen.
So teste ich einstweilen die Fähigkeiten meiner Neuanschaffung innerhalb der üblichen vier Wände und bin sehr zufrieden. Die drohende Deadline sieht gleich viel freundlicher aus.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Jubiläum der seltsamen Art

Heute muss ich hier noch etwas loswerden: Nämlich, dass es genau zwei Jahre her ist, seit ich meinen ersten 500-Seiter beendet habe. Den ich, ich gestehe es, immer noch liebe. Für gelungen halte. Den ich so gerne gedruckt sehen würde (von seinen Fortsetzungen ganz zu schweigen).
Ich vermute mal, dass meine Schreibe in den letzten zwei Jahren besser geworden ist und mir beim Wiederlesen mancher Passagen die Haare zu Berge stehen würden. Trotzdem. Trotzdem. Trotzdem.
Alles Gute, mein dickes Baby. Ich glaube immer noch, dass du eines Tages ein Cover, eine ISBN und einen amazon-Rang kriegst. Auch wenn du nicht Urban bist, sondern nur Fantasy. Happy Birthday.

Speed

Jetzt wird es ernst, meine Lieben. Es gibt zwar noch keinen Vertrag, aber es gibt eine Deadline. Die deckt sich grundsätzlich mit meiner privat gesetzten, kriegt aber durch den angepeilten Erscheinungstermin ganz neues Gewicht. Vor lauter Schock habe ich gestern sieben Seiten geschrieben - den Schnitt würde ich gern beibehalten. Konkret bedeutet das:

- dass der durchschnittliche Kaffeekonsum im südlichen Wien rapide ansteigen wird, direkt proportional zum Blutdruck einer gewissen Autorin.

- dass ich einen Regentänzer engagieren werde, um die Sonnentage im Mai und Juni auf ein Minimum zu beschränken

- dass ich "Schlaf wird überbewertet" zu meinem neuen Wappenspruch erkläre

A propos Schlaf: Heute nacht habe ich ein komplettes Drehbuch geträumt. Inklusive Besetzung (Tom Hanks und Julia Roberts). Es war unfassbar genial, ich konnte gar nicht glauben, dass nicht schon jemand anderes vor mir auf die Idee gekommen ist. Leider habe ich nicht mehr die geringste Ahnung, worum es ging. Macht aber nichts. Ich habe eh keine Zeit.

Donnerstag, 30. April 2009

Das Gefälle der Angst

"Ich finde ja, du lässt mich ganz schön blöd aussehen", sagt Nick heute, nachdem ich gerade damit fertig war, ihn in der Schulkantine ein volles Essenstablett fallen lassen zu lassen. (Fallen lassen zu lassen! Sic transit gloria mundi.)
"Finde ich gar nicht. Du bist eben erschrocken, das passiert schon mal. Außerdem bist du Nordländer, die sind ängstlich."
Im Ernst. Habe ich heute gelesen. Zur Zeit der Völkerwanderung überlebten in nördlichen Gebieten nur die Menschen, die ängstlich Vorräte horteten. Die Angst sitzt ihren Nachfahren heute noch in den Knochen, respektive den Genen. Wir Ösis - wie immer die Meister der Mitte - nehmen es schon gelassener, während in Italien und südlicher erfrischende Sorglosigkeit herrschen soll.
"Tolle Erkenntnis", mault Nick. "Demnächst lässt du mich auch noch heulen, wie?"
"Gut möglich. Sehr wahrscheinlich sogar. Aber das stehst du durch, und am Ende bist du der Held. Versprochen."
"Ein lebendiger Held, hoffe ich, oder? Du bringst mich doch nicht um die Ecke? So bescheuert bist du nicht. Nicht?"
Ängstlich. Sag ich doch.

Dienstag, 28. April 2009

Ein neuer Graf

Der "Graf von Monte Christo" war eines DER Bücher meiner späten Kinder-/frühen Jugendjahre. Ich war heftig verliebt in die Konsequenz, mit der Gutes belohnt und Böses bestraft wurde. Und am Ende war niemand so richtig happy, sondern man segelte melancholisch in den Sonnenuntergang. Hach.

Warum ich das schreibe? Weil es ein neues Buch von Alexandre Dumas gibt. Beachtlich, wo er doch schon seit 140 Jahren tot ist.
(Anmerkung für Schriftstellerkollegen: Er starb völlig verarmt. Ja, der auch.)
Also, jedenfalls hat jemand in jahrelanger Arbeit die Fragmente des letzten Dumas-Romans zusammengetragen, Fehlendes ergänzt und nun gibt es einen neuen Grafen: Den von Sainte-Hermine. 1040 Seiten hat das Werk, dessen Protagonist "eine Synthese aller Figuren von Dumas" ist, wie man bei amazon nachlesen kann.
In einer Kritik meiner Tageszeitung klang es letztens nüchterner: "Machen wir uns nichts vor, das Buch würde heute in der Fülle historischer Romane zu Recht kaum auffallen, hätte es nicht Dumas geschrieben."

Interessantes Gedankenspiel. Nur, dass es strenggenommen kein historischer Roman ist, da gerade mal 60 Jahre zwischen der Handlung und dem Schreiben des Buches liegen. Und dass Dumas es für ein völlig anderes Publikum verfasst hat.
Wer weiß, was er noch alles überarbeitet hätte? Gut möglich dass er ziemlich rotiert, in seinem Grab zwischen Hugo und Zola.

Mittwoch, 22. April 2009

Strudel schreiben

Seit Wochen schleiche ich um die Idee herum, mir eines dieser eee-PC-Dinger zu kaufen, um ein Teil mehr zu haben, das ich in der Handtasche herumschleppen kann. Für's Zwischendurch-Schreiben unterwegs. Für alle Gelegenheiten eben. Und heute habe ich einen Platz entdeckt, der förmlich "Schreib hier!" brüllt. Ich sehe schon, ich werde wieder Geld ausgeben ...

Mit meinem Buch bin ich jetzt an einem Punkt angekommen, an dem sich die Dinge überschlagen sollten. Das Unheil wirft so viel Schatten voraus - es ist kein Wunder, dass Nick im Dunkel tappt. Wobei er sich gerade jetzt mehr denn je auf der Sonnenseite wähnt. Der Arme.
Gedanklich vergleiche ich die aktuelle Buch-Phase mit einem Strudel (Wasser, nicht Apfel). Erst fließt alles noch ganz gemächlich dahin, man merkt kaum, wie die Strömung zunimmt und plötzlich - peng - ist es zu spät und man wird abwärts gezogen. Ich frage mich, wie dieses Gefühl schreibtechnisch herzustellen ist und tippe auf kurze, immer schneller aufeinanderfolgende Szenen.

Mittwoch, 8. April 2009

Lesereisen erster Klasse

Die meisten Schulen, in denen ich lese, ähneln sich ein wenig: Es riecht nach Schule, an den Wänden hängen Kinderzeichnungen und irgendwo ein Foto des Herrn Bundespräsidenten.
Das Drumherum variiert allerdings stark. Und gelegentlich hat man Glück, dann sieht es so aus:
















So viel Glück nütze ich natürlich aus, und schwinge mich auf die Piste, die sensationell leer ist (kein Wunder, mitten unter der Woche, an einem ARBEITStag).
Die Sonne strahlt, die Autorin auch (siehe Beweisfoto A)















(Beweisfoto A, selbt geschossen mit dem Handy, da - wie gesagt - Menschen nur seltenst anzutreffen waren. Gar nicht so leicht übrigens, dabei dreinzusehen, als wäre es ein Schnappschuss.)

Ich habe in der betreffenden Schule schon angedeutet, dass ich gerne wieder, jederzeit, vor allem aber im Winter und bevorzugt in der Zwischensaison ... hmja. Mal sehen.
All das ist schon wieder fast eine Woche her, leider. Und nach dem Motto "Wer lesen gehen will, der schreibe gefälligst vorher" habe ich mich wieder meinem Buch zugewendet. Es geht stockend voran im Moment. Das liegt vor allem an mangelnder Ruhe zum Schreiben (Ostern! Schulferien! Was hab ich denn erwartet?) aber immerhin - es geht voran, liebe Testleser. Ein wenig Geduld müsst ihr aber noch haben. Kommentare, die mich darauf hinweisen wollen, dass ich ebensogut hätte schreiben können, anstatt bei prächtigem Wetter über gleißende Hänge zu wedeln, stoßen auf taube Ohren. Ehrliche Neidbekundungen werden aber gerne entgegengenommen.

Montag, 30. März 2009

Warnstreik

"Hallo, meine Lieben, da bin ich wieder!"
Schweigen. Ein paar desinteressierte Blicke von den Nebenfiguren und ein richtig ungehaltener von meinem Protagonisten.
"Hi, Nick. Wie gehts?"
"Blöde Frage."
So unhöflich kenne ich ihn gar nicht.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?"
"Noch eine blöde Frage."
Als ob mein Gewissen nicht schon schlecht genug wäre.
"Worüber beschwerst du dich? Du hattest wenigstens Ruhe!"
"Hast du dir eigentlich angesehen, wo du mich zwei Wochen lang hast sitzen lassen?", zischt er.
Au weia.
"Und vor allem: mit wem?"
"Hör mal, das war plottechnisch notwendig, es tut mir auch Leid, ehrlich."
"Davon hab ich nichts."
"Ich schreib dich da raus, in Ordnung?"
Er murrt, er brummt, er sträubt sich. Typisch kapriziöse Hauptfigur. Starallüren ohne Ende. Gemeinsam schleppen wir uns aus der Szene, er macht sich doppelt so schwer wie sonst.
"Ordentliche Autoren tun sowas nicht", stellt er fest, als er sich wieder auf vertrautem Gebiet befindet.
"Aha. Und ordentliche Romanfiguren stellen sich nicht so an, wenn sie mal ein bisschen warten müssen", keife ich zurück. "Ich hatte zu tun. Ich musste plotten. Nach dir soll es schließlich auch noch ein Buch geben."
"WAS???"
Schon gut, das war dämlich, ich weiß. Seitdem spricht er gar nicht mehr mit mir. Was unangenehm ist, denn er ist nicht nur mein Protagonist, sondern auch meine einzige Perspektivfigur. Noch.
"Wenn du weiter schmollst, kriegt Jamie auch eine Perspektive. Und vielleicht sogar Emily, Mädchen sind nicht so verstockt."
"Mach doch."
Er weiß, er sitzt am längeren Ast. Ich werde ihn mit einer Liebesszene locken müssen. Oder mit einem guten Essen. Seine Mutter kann nämlich nicht kochen.

Samstag, 28. März 2009

Story-Hopping

Ganz im Ernst, ich liebe es, zu plotten. Auch wenn ich nicht zu den detailversessenen Alles-im-Voraus-Wissen-Müssern gehöre, finde ich die Storyfindungsphase einfach großartig. Obwohl oder weil alles noch so verschwommen ist, wie durch Milchglas betrachtet, weil noch nichts in Stein gemeißelt ist, man sich noch nicht festgelegt hat, alles noch möglich ist. Man steckt - metaphorisch gesehen - mit beiden Armen bis zu den Ellenbogen im Schlamm, gräbt nach Gold und die innere Wünschelrute schlägt aus wie verrückt. Nach zwei Tagen weiß man meistens, ob es wirklich Gold ist oder bloß ein alter Kupfernachttopf. Spannend. Ich liebe es, wie gesagt.

Außer, ich schreibe gerade an etwas Anderem, so wie diesmal. Dann ist es zäh, weil man erst mal die Fäden der aktuellen Geschichte, in die man sich sukzessive eingewoben hat, lösen muss, um völlig Neues aus dem Boden stampfen zu können. Durchdacht. Spannend. Logisch. GUT.
Erst einmal ging gar nichts, und dann ging es langsam. In Summe hat es mich zwei Wochen gekostet, aber gestern hab ich endlich das endgültige Exposé weggeschickt, und es wurde für gut befunden, hurra! In der Zwischenzeit sollte es schon von der Agentur zum Verlag gewandert sein. (Ganz ehrlich, unter uns: Ich glaube, es ist wirklich kein Nachttopf.)

Tja, und jetzt bitte wieder eintauchen in Geschichte Nummer 1. Vorhin habe ich das Dokument aufgemacht und mich erst mal nicht zurechtgefunden. So weit war ich schon? Das wusste ich gar nicht mehr.
(Hähä, lacht meine fiese kleine Muse, du würdest jetzt viel lieber bei Nummer 2 weitermachen, stimmt's? Charaktere vertiefen, Beziehungen herstellen, Vorgeschichten entwerfen ... aber das kannst du dir abschminken.)
Sie hat recht, das Biest. Das würde ich tatsächlich lieber tun, aber nachdem ich nicht völlig auf den Kopf gefallen bin, werde ich mich wieder in Plot 1 einspinnen und hoffen, dass keiner der Fäden gerissen ist.

Donnerstag, 26. März 2009

Öhm ...

So lange habe ich hier nichts mehr geschrieben? Wirklich? Wirklich! Du liebe Güte ...

Zu meiner Entschuldigung lässt sich vorbringen: Ich habe, äh, gearbeitet. Vom Brotjob mal ganz abgesehen war ich zum Beispiel Lesen, in Salzburg. Vier Lesungen am Stück, danach ist die Stimme im Eimer und die Finger müssen sich gleich mit erholen. Außerdem habe ich meinem persönlichen Todfeind, dem Exposé, ins Auge geblickt. Auch das schreit nach einer längeren Rehabilitationsphase. 

Ein guter Vorsatz muss her: Noch drei Einträge bis Monatsende. Inspirierte, gehaltvolle, vor Inhalt triefende Einträge. Wär doch gelacht.

Dienstag, 10. März 2009

Dönermassaker

Heute vormittag, Schreibworkshop, zuerst mit 11-, dann mit 12jährigen. Ein Krimi soll es werden, und der soll aus den Figuren entstehen, die die Kinder (Kinder?) in Kleingruppen entwerfen. Faszinosum: Beide Male taucht ein Dönerstandbesitzer auf und beide Male ist er der Mörder.
Sind die Gärtner von gestern die Kebabverkäufer von heute? Oder hat Sweeney Todd zu weit um sich gegriffen und ein Döner kommt der Fleischpastete am nächsten?
Ich weiß es nicht. Aber ich finde es hochinteressant.
Ansonsten sind die Plots klassische Whodunnits, und wenn wir die Klischees eliminiert haben, blitzen immer wieder originelle Ideen auf. Phantastische Figuren. Und grandiose Titel. Nach "Todesdöner", "Der Dönerkiller", "Das Dönermassaker" und ähnlich RTL-Tauglichem schlägt ein ansonsten stiller 12jähriger "Der tote Tag" vor und haut mich damit richtig um. Wo hat er das her? Wieso denkt er in so anderen Bahnen? Wieso hat er nicht schon vorher etwas gesagt?
Am Ende schnappen sich alle ihre Notizen und wollen? sollen? müssen? die Geschichte weiterschreiben. Ich wüsste gern, was aus "Der tote Tag" wird.

Montag, 2. März 2009

Die virtuelle Plotwand

Andere Menschen haben Arbeitszimmer. Ich habe eine Küche. Weil das so ist und weil meine Küchenwände alle ziemlich mit Schränken verstellt und verhängt sind, war mir das Szenen-an-die-Wand-Pinnen mittels Karteikärtchen oder Post-Its bislang verwehrt.
Seit kurzem pinne ich am Computer. Weil Papyrus das nämlich auch kann, sehr platzsparend, praktisch und bunt:


















Natürlich könnte ich auch einfach ein Word-Dokument anlegen und die Szenen untereinander hinschreiben. Wäre aber nicht so spaßig und kein Futter für meinen Spieltrieb. Man kann die Zettelchen übrigens auch kariert, gepunktet und gestreift sein lassen, kurz, es ist ein kreativitätsanregendes Tool.
PS: Falls jemand weiß, wie man Papyrus-Dokumente unbeschadet in Open Office konvertiert, bin ich für Tipps enorm dankbar. Mir kickt es jedes Mal ein gutes Drittel der Formatierungen raus.

Sonntag, 22. Februar 2009

Boykott

Geneigte Leserinnen und Leser!
Zeiten, in denen Unarten wie der Prokrastination ganze Bücher gewidmet werden, die sich dann auch noch gut verkaufen, sind zwangsläufig Zeiten der Krise. Wir, die Gesellschaft zur Aufrechterhaltung der Blogdisziplin (GZAB) nehmen uns eines Teilbereichs dieser Erscheinung an: dem vernachlässigten, verkümmernden, ungepflegten Blog. Sehen Sie, der vorliegende Blog ist ein gutes Beispiel. Wurde er bislang zumindest ein- bis zweimal die Woche mit mäßig interessantem Inhalt gefüllt, dümpelt er seit Beginn des Jahres nur noch traurig vor sich hin. Wir baten also die Blogbetreiberin in einem Brief um Stellungnahme.

Sehr geehrte Frau P.,
Ihr Blog "Schreiben und so weiter" lässt seit zwei Monaten stark zu wünschen übrig, was die Regelmäßigkeit, Ausführlichkeit und Originalität der Beiträge angeht. Wir möchten Sie höflichst bitten, diesen Zustand zu ändern und nicht sinnlos Webspace zu vergeuden, der anderswo guten Zwecken zugeführt werden könnte. Sonst müssen wir annehmen, dass von ihrem Motto "Schreiben und so weiter" nur noch das "und so weiter" für Sie zählt.
Hochachtungsvoll

Ihre
GZAB

Erwartungsgemäß antwortete Frau P. auf unser Schreiben mit vier Tagen Verspätung und in, wie wir finden, unangemessenem Ton.


Sehr geehrte GZAB!
Sie täuschen sich, ich schreibe. Und zwar einen Roman, der gar nicht mal so einfach zu bändigen ist. Sie werden sicher verstehen, dass ich diesem Roman derzeit den Großteil meiner Aufmerksamkeit widmen will und muss und deshalb nur sehr selten den Kopf für Blogeinträge frei habe, noch dazu für lange, ausführliche. Hinzu kommt, dass es nicht viel gibt, das von allgemeinem Interesse sein könnte. Ich schreibe. Ich recherchiere. Ich schreibe. Ich lösche. Ich fluche. Das ist, im Groben skizziert, alles.
Ich möchte Sie daher um Geduld bitten und versichere Ihnen, dass ich alles, was sich zu berichten lohnt, in meinem Blog aufzeichnen werde. Zeitnah, wenn vielleicht auch nicht sofort.

Ebenfalls hochachtungsvoll

U.P.

Wie Sie selbst sicher bemerkt haben, lässt Frau Ps Antwort sowohl Einsicht wie auch Reue vermissen. Trotzdem zeigten wir guten Willen und warteten zwei Tage zu, leider vergebens. Frau P. ließ sich zu keinem neuen Eintrag herab. Wir schickten ihr eine weitere Mahnung, appellierten ihr, wenn auch nur schwach ausgeprägtes, schlechtes Gewissen und führten ihr einmal mehr die Verwerflichkeit ihres Handelns, bzw. Nicht-Handelns vor Augen.
Diesmal antwortete Frau P. noch am gleichen Tag, allerdings mit einer Impertinenz, die wir nicht einmal von ihr erwartet hätten. Sehen Sie selbst:













Dass wir uns ein solches Verhalten nicht bieten lassen können, versteht sich von selbst. Wir rufen deshalb die Internetcommunity auf, diese Seite zu boykottieren. Lassen Sie sich das nicht weiterhin bieten. Entziehen Sie Frau P. und ihresgleichen ihre so mit Füßen getretene Aufmerksamkeit. Sollten Sie die Seite versehentlich gebookmarkt haben, löschen sie den Link. Stafen Sie diejenigen, die Sie auf so unverfrorene Weise ignorieren, ebenfalls mit Ignoranz. Unserer Unterstützung dürfen Sie sich sicher sein.

Mit besten Grüßen
Ihre
GZAB

Mittwoch, 11. Februar 2009

Theo, reanimiert

Seit langem hat sich wieder ein Erstleser aus meiner Feder auf den Weg ins Lektorat gemacht - der von mir bereits totgesagte Theo entpuppte sich - dank einer gewitzten Hebamme - doch als lebensfähig.
Jetzt bricht meine Lieblingsphase an, nämlich die, in der die anderen arbeiten. Speziell die Illustratorin. Ich freu mich auf die ersten Bilder immer wie auf Weihnachtsgeschenke.
Theo kriegt die gleiche Illustratorin, die schon Pauline ein Gesicht gegeben hat, hurra. Ich bin sicher, sie kann Piraten genauso gut wie Feen.

Samstag, 31. Januar 2009

Antagonistisches

Alan Rickman wurde in einem Interview gefragt, wie er seine Bösewicht-Rollen so überzeugend hinkriegt. Er meinte darauf sinngemäß, dass er sie nie als Bösewichter anlegt, sondern als ganz normale Menschen, die ein Ziel verfolgen. Das lässt sich hervorragend aufs Schreiben übertragen und ich halte es mir vor Augen, wenn ich meinen Antagonisten auf den Zahn fühle.

Der aktuelle ist aus vielen Gründen, die hier zu weit führen würden, ein sehr spezieller Fall und ein Teil von mir sympathisiert heftig mit ihm. So heftig, dass ich ihm gewisse Gemeinheiten nicht auf den Leib schreiben will. Oder anders formuliert: Ich nehme ihn vor mir selbst in Schutz. Jetzt stellt sich heraus, dass ich ihn doch etwas fieser sein lassen muss, wenn der Plot "ziehen" soll. Und ich bin hin- und hergerissen, denn damit wäre er "böser" als sein Ziel es erfordert. Oder doch nicht? 

Grundsätzliche Frage bleibt, wie sehr man (ich!) eine Figur entsprechend ihrer Funktion im Plot hinbiegen darf. Was wichtiger ist, die Spannung oder die Figurentreue. Was zuerst war, die Henne oder das Ei. Ich plädiere für die Henne, also die Figur, die das Ei, also den Plot legt. Bloß, dass nicht sie selbst, sondern ich ihn ausbrüte, aufziehe und dafür sorgen muss, dass das Küken nicht hinkt. So wie diese Metapher es leider tut. Wahrscheinlich hat Frau Professor L. recht, und ich muss mich zum dritten, vierten oder fünften Mal auf einen Kaffee mit meinem Antagonisten zusammensetzen und seine verquere, gebeutelte Psyche auf mich wirken lassen. Besser als einsames Brüten ist das allemal.

Montag, 26. Januar 2009

Disziplin

Meine Blogdisziplin ist gerade wirklich zum Weinen. Ich weiß. Dafür wächst der Roman - offenbar kann ich nicht an zwei Stellen gleichzeitig diszipliniert sein.
Aber viel Berichtenswertes gibt es ja gar nicht. Ich schreibe. Es läuft ganz gut (bis auf Kleinigkeiten) und je weiter ich komme, desto besser gefällt es mir. Sorgen macht mir nur die Länge; ich bin auf Seite 220 und bezweifle, dass ich die Mitte schon erreicht habe. Ich könnte natürlich auf meinem Szenenplan nachsehen (den gibt es!) nur ist er leider unfassbar obsolet. Einen neuen zu schreiben, nur damit der auch nicht eingehalten wird, finde ich sinnlos und deshalb mache ich weiter wie immer. Mit Grobgerüst und Zwischenzielen.
Die Notizzettel von Papyrus Autor wachsen mir täglich mehr ans Herz. Damit pinne ich meine Zwischenziele neben das Dokument und seitdem ist "Überblick" mein zweiter Vorname.

Freitag, 16. Januar 2009

Wuschhhhhh

Man denkt, es geht nicht, man ist nicht in der Stimmung, die Muse ist miesepetrig, man schiebt das Projekt vor sich her. Dann kriegt man plötzlich eine Deadline von zwei Tagen (sic!) und plötzlich läuft es wie geschmiert. Wenn das nicht seltsam ist.

Konkret handelt es sich um ein Erstlesemanuskript, das ich vor ungefähr zwei Jahren mal geschrieben und als untauglich ad acta gelegt habe. Bis eine gewisse Dame es mir abschwatzte und es MOCHTE. Und nun sieht es aus, als würden ihm nach heftiger Überarbeitung wirklich Leben und eine ISBN eingehaucht werden. Unglaublich, echt.

A propos unglaublich, echt: Erinnert sich noch jemand an meinen Fanzone-Eintrag? Ja? Jedenfalls ist es passiert. Giuseppe Fanzone hat sich bei mir gemeldet und ist einverstanden, als Buchcharakter verbraten zu werden. Wenn mich mein Italienisch nicht trügt. Was beweist, dass das Googlen des eigenen Namens eine internationale Seuche ist. Ich finde das so skurril, dass ich zumindest eine Kurzgeschichte daraus machen müsste ...

Donnerstag, 8. Januar 2009

Schreib oder stirb

Nein, nicht mein Motto für 2009; "Write or die" ist ein sehr wunderbares Online-Programm von einem gewissen Dr. Wicked, der seinem Namen alle Ehre macht. Die Idee ist ebenso genial wie einfach: Schreib in das Textfenster. Hör nicht auf. Tust du es doch, wirst du ... naja, bestraft, gewissermaßen. Es gibt drei Härtegrade - Gentle, Normal, Kamikaze - und drei Einstellungen in der Zeittoleranz. Die gentile Version ermahnt dich bei schreiberischer Erlahmung nur mittels eines Pop-ups. Was im Normal-Modus passiert hat mich heftig amüsiert, weil ich das gleiche Prinzip in meinem aktuellen Roman verwende (I'm wicked myself, hähä). Die Kamekaze-Version löscht den bislang geschriebenen Text, Wort für Wort.
Zwecks Motivation zählt das Programm die geschriebenen Worte mit und es ist erstaunlich, wie viel Text man in zehn Minuten zustande bringt, wenn man einfach-nur-schreibt, nicht mitten im Schreiben zu Überarbeiten beginnt oder schnell mal eine Kleinigkeit im Internet recherchiert.
Mich macht das Programm doppelt und dreifach glücklich, weil es der ideale Organisator meiner Zwischendurch-Viertelstunden ist. (Es funktioniert übrigens auch mit Eingabe der angepeilten Zeichenanzahl. Spielwiese ohne Ende.)

Was man nicht vergessen sollte: Anschließend Copy&Paste und ab mit dem Text in die eigene Textverarbeitung. Sonst ist er weg. Kamikaze total, sozusagen.

 

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