Donnerstag, 29. Mai 2008

Tonnemonat

Warum der Mai allgemein den Ruf eines Wonnemonats genießt, werde ich nie verstehen. Der Mai ist der Knochenmühlenmonat, der Burnout-Monat, der Ich-grab-mir-ein-Loch-und-spring-hinein-Monat.

Aktuell arbeite ich ungelogen an fünf Heften gleichzeitig. In der Zeit, in der ich eine Sache erledige, kommen drei neue nach. Und niemand will wirklich wissen, in welchem Ausmaß die zwei Tage, die ich zu Wochenanfang in Oberösterreich lesen war, die Lage verschärft haben.

Meine gesammelten Romanprojekte kreisen derweil in einer imaginären Warteschleife. Gelegentlich schiele ich sehnsüchtig in ihre Richtung, um mich dann sofort wieder auf Sklerodermie, photodynamische Blasenkarzinomdiagnostik und Osteosarkomtherapie zu stürzen. So macht das keinen Spaß und ich will sofort Urlaub.

Ende des unwürdigen Mitleidheischens.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

O weh, da hört sich eine aber schwerst gestresst an. Auch wenn es nur ein schwacher Trost sein wird, es ist nicht nur bei Dir so. Wie es scheint, sprießen im Mai nicht nur die Bäume, auch die Arbeit schießt wie wild ihre Triebe.

Die Wonne am Tonnemonat mag wohl sein, dass man sich nach all den Aufgaben, die er mit sich bringt, entspannt zurücklehnen und wieder den angenehmen Dingen des Lebens widmen kann.

Deshalb mal flott einen dicken Energie-Gruß ins Sesselland!

teamor hat gesagt…

Meine Liebe,
"Tonnemonat" - was für eine treffende Bezeichnung! Wir sind ja in der selben Branche - wenn auch an unterschiedlichen Enden - werktätig und ich kann deine Beobachtung nur dick unterschreiben. Offenbar geht das angekurbelte Wachstum der Bäume auch mit einem höheren Absatz in der Papierproduktion Hand in Hand. Wenn alle Monate in einem derartigen Tempo Magazine aus dem Boden gestamft würden, sänke meine Lebenserwartung in gleichem Maße rapide ab.
Ein bisschen schwappt die Welle zwar noch in den Juni hinein, aber das Sommerloch kommt bestimmt :-)
Der Gedanke daran richtet mich in Tagen wie diesen wieder auf.

Mitleidende Grüße
Gabi

Anonym hat gesagt…

Sag mal, liebe Ursula, nicht, dass es völlig unpassend wäre, aber: Wenn man mal für seinen Plot eine tolle Krankheit braucht, kann man sich dann an dich wenden?

Vielleicht nach Mai?

Lieben Gruß

Ruth

Ursula hat gesagt…

Hi, liebe Leidensgenossinnen und -genossen!

Tröstlich, dass meines kein Einzelschicksal ist. Ich bin noch etwas skeptisch, was die potenziellen Wonne-Qualitäten des Juni betrifft, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben :-)
Liebe Gabi, es ist schön wieder etwas von dir zu hören, du warst ja richtiggehend in der Versenkung verschwunden! Tauch ja nicht wieder ab!
Liebe Ruth, klar kannst du mich fragen, vielleicht hab ich ein passendes Leiden für dich parat *g*.

Alles Liebe
Ursula

 

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