Dienstag, 26. August 2008

Scheiben unter freiem Himmel …






… daran könnte ich mich gewöhnen. Ein liniertes Ringbuch, ein Kugelschreiber, ein plätschernder Bach. Am Himmel Paragleiter, die mir dankenswerterweise nicht auf den Kopf gefallen sind. Zur Linken eine verfallene Villa, zur Rechten Bauernhäuser und frisch gemähte Felder. Da schreibt es sich wie von selbst.
Sogar dann, wenn das Geschriebene in puncto Ambiente nicht gegensätzlicher sein könnte. Düster, brutal und fernab jeglicher Realität. Kopf heben – Spätsommeridylle. Kopf senken – Schlachtengetümmel.

Ich glaube, ich brauche einen Garten.

Sonntag, 24. August 2008

Einfach schreiben :-)

Sollte es für mich ein Geheimrezept zum Schnellschreiben geben, lautet es so: Spätabends eines der zahllosen Notizbücher nehmen und drauf los schreiben. Schreibenschreibenschreiben. Am nächsten Tag das Notizbuch schnappen, angesichts der Qualität des Geschriebenen erblassen, sich vor den Computer setzen und alles ins Reine tippen, bei gleichzeitiger, heftiger Überarbeitung. Weiterschreiben ist plötzlich ganz einfach, weil ich sowieso schon mitten im Geschehen stecke.

Ich habe gerade sehr viel Spaß, weil es sich mit einem plotgruppenerprobten Gerüst im Rücken sehr entspannt extemporiert. Gleichzeitig entwickeln sich interessante formale Eigenheiten, von denen ich nicht sicher bin, dass sie alle Überarbeitungsschritte überleben werden. Im Moment finde ich sie aber unwiderstehlich.

Mittwoch, 20. August 2008

Unter uns Phobikern ...


Nicht schreibrelevant, völlig ohne Plotbezug und aus sehr personaler Perspektive: meine Spinne.
Überhaupt habe ich Unmengen Viehzeugs fotografiert, enorme Mengen an Landschaft und alles, was nicht bei drei auf dem Baum war. Heute wird wieder geschrieben, es regnet nämlich.

Samstag, 16. August 2008

Getippst und geknipst

Superschlechtes Wetter hier, das tut dem Roman gut. Drei Seiten gestern, drei Seiten heute – vielleicht werden es sogar noch vier. Es flutscht. Es macht Spaß. Einiges liest sich so, wie ich gehofft habe und Nick entwickelt sich zu einem kooperativen Protagonisten. Erstmals habe ich das Gefühl, ich muss mich beim Schreiben nicht in meinen Mitteln einschränken; soll heißen: mir bei dieser oder jener Formulierung überlegen, ob sie altersgemäß ist. Erstaunlich, wie viel Arbeit dadurch wegfällt.

Vorgestern war das Wetter noch prächtig und ideal für Naturbeobachtungen. Ich habe Ziegen gefüttert, ein Reh gestreichelt und Spinnen fotografiert. Letzteres trotz leichter Arachnophobie, aber es waren echte Prachtexemplare. Hätten sie sich in dieser Menge mit mir gemeinsam in einem geschlossenen Raum befunden, wäre die Sache eine andere (eine ganz andere) gewesen, aber so …
Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich nicht eine von ihnen hier präsentieren soll. Ich glaube, ich tu’s. Außer, jemand erhebt Einspruch und kann ein beglaubigtes Attest vorlegen, dem zufolge Kreuzspinnen in Nahaufnahme ihn traumatisieren.

Dienstag, 12. August 2008

Sommerbücher

Aktuell lese ich deutlich mehr als ich schreibe. Gerade beendet: Ein Thriller (ich muss mich ein bisschen „einthrillern“), der offenbar sehr erfolgreich war. Der amerikanische Autor befolgt artig die Regel, nach der man seinen Protagonisten in die auswegloseste aller denkbaren Situationen bringen soll, um möglichst viel Spannung zu erzeugen. Leider ist die Geschichte derartig konstruiert, dass man sie keine Sekunde lang für bare Münze nimmt. Nichts geht unter die Haut. Oberflächenspannung, irgendwie.

Gerade begonnen und schon fast wieder durch: „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini. Ein Jackpot, ein Traumbuch, ein Schuss mitten ins Herz. Eines der Bücher, von denen ich viel gehört hatte und immer dachte – uff, Afghanistan, Flüchtlingsgeschichte, da muss ich aber in der richtigen Stimmung sein. Von wegen. Das Buch ist federleicht geschrieben und geht trotzdem durch und durch. Unbedingt lesen, meine Lieben!

Montag, 4. August 2008

Abschalten

Jetzt hab ich also Urlaub. Als Freiberufler verordnet man sich den ja selbst und kann dabei theoretisch großzügig sein. Wenn man vorher alle Deadlines brav eingehalten hat.
Habe ich, einigermaßen. Und nun urlaube ich so halbherzig vor mich hin, immer mit der Überlegung im Kopf, ob ich nicht noch das eine oder andere tun sollte, um mir den September zu erleichtern. Abschalten ist schwierig.
An der Bücherfront stehen strategische Entscheidungen an. Netterweise hat meine Agentur sie für mich getroffen - beziehungsweise mir deutliche Empfehlungen gegeben. An denen ich das vergangene Wochenende erst geknabbert, dann gekaut habe und nun bin ich ziemlich sicher, dass sie richtig sind. Da ist jetzt einige Vorbereitung nötig. Auch hier: Abschalten sehr schwierig.
Zu guter Letzt musste das Notebook natürlich mit. Schon für den Fall unvorhergesehener Katastrophen in einer der zahlreichen beruflichen Ecken. Für freundschaftliche Mails sowieso. Aber nach dem schnellen Checken des Posteingangs könnte man doch noch die eine oder andere Seite besuchen ... nur so. Falls sich Spannendes tut (was der Fall ist). Und einen schnellen Blogeintrag schreiben. Und ...
Also, ich schalte dann mal ab. Für heute. Inkonsequenterweise bin ich morgen vermutlich wieder online. Irgendwann. Ganz kurz. Um meine Mails zu checken.

 

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