Grünes Gift
Meiner Meinung nach müsste das Cover meines nächsten Buches grün werden. Die Geschichte schreit geradezu "packt mich grün ein." Trotzdem (und wir werden ja sehen was passiert :-)) ist ein grünes Cover sehr unwahrscheinlich, denn: einer der großen Mythen rund um das Buchgeschäft besagt: Grüne Bücher verkaufen sich nicht, außer sie handeln von Gartenarbeit oder Golf (nichts von beidem trifft auf mein Buch zu).
Weil der Gedanke mich ebenso beschäftigt wie die Tatsache, dass ich ein tägliches Blogthema brauche, ging ich eben die aktuelle Harenberg-Bestsellerliste durchstöbern. Und tatsächlich. Kein einziges grünes Buch bei den Hardcovern. Außer, man ließe das Moorschlammgrüngraubraun von "Erbarmen" durchgehen. Tun wir aber nicht. Am grünsten ist noch Iny Lorenz' Ketzerbraut (ein halbes Kleid), man versucht das aber tunlichst mit viel komplementärem Rot (die andere Hälfte des Kleides) auszugleichen.
Mit Ingrid Betancourts "Kein Schweigen, das nicht endet" findet sich auch eine politische Biografie in der grünen Gesellschaft. Aber: Nicht ein einziger Krimi, kein Thriller. Oder doch, einer, der es vor fünf Jahren zu Bestseller gebracht hat, doch ganz sicher nur wegen der tierischen Protagonisten, die nun mal im Grünen stehen. Und bei näherer Betrachtung leuchtet es ein. Das Grün ist so wunderbar beruhigend. Es wiegt einen in Sicherheit, und genau damit hat der Thrillerleser an sich ja wenig am Hut.
Ich bin also gespannt. Zum Trend Weiß-Rot-Schwarz passt die Geschichte beim besten Willen nicht. Schwarz-Rot hatten wir gerade. Schwarz-Weiß ist jugendbuchunüblich. Bronze vielleicht? Ein leichter Schimmer wie von alten Münzen? Mit einem Hauch von Grün? Meinetwegen auch Moorschlammbraungrün?
Ha - eben noch gefunden: Ein Buch, bei dem jede andere Coverfarbe absurd gewesen wäre:
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