Beruflich verschlug es mich heute ins Wiener Parlament. Dort gibt es Security-Checks, aber die sind nichts, NICHTS, gegen die der Wiener Fanzone.Irgendjemand, ich glaube es war meine italophile Mutter, stieß während der EM-Vorbereitungsphase relativ zusammenhangslos auf das Wort Fanzone und staunte, dass es ihr nicht bekannt war. Klang es doch so italienisch. Vielleicht ein Eigenname?
Sollte ich jemals ein Buch schreiben, das in Italien spielt, so wird Giuseppe Fanzone eine Schlüsselrolle einnehmen, lautet mein Vorsatz.
Die echte Fanzone erweist sich als mühsam, denn man kann sie nicht einfach überqueren, wenn man von einer Seite des Rings auf die andere will. Nein, man muss schleusen. Bei meinen letzten drei Flügen bin ich nicht so akribisch kontrolliert worden wie an der Schleuse der Fanzone, vormittags um halb elf. Glücklicherweise führte ich weder Nagelfeilen noch Regenschirme noch Spraydosen unbekannten Inhalts mit mir und durfte passieren um den ausgestorbenen Ring in Richtung Parlament zu überqueren und wieder auszuschleusen.
Mysteriös auch, dass das gesamte Security-Personal aus deutschen Staatsbürgern mit sächsischer Sprachfärbung zu bestehen scheint – zu gerne würde ich den dahintersteckenden Masterplan durchschauen.
Nach meinem Termin mied ich die Fanzone und besuchte Meinl’s Kaffeewelt im Maria Theresien-Park.
Dort, wo auf dem Bild viel Platz ist, steht jetzt ein Riesen-Aufbau, wo man Maria Theresia beinahe auf gleicher Ebene ins Auge sehen und überteuerten Kaffee trinken kann. Wenn man sich vorher bei dem netten sächselnden Herrn einschleust. Beides tat ich und betrachte damit meine Pflichten als Bürgerin einer EM-ausrichtenden Stadt für erledigt.
Olé-olé-olé.