Dezember ist der Listen-Monat: Geschenkelisten, To-Do-Listen, Rezeptlisten und Listen mit Menschen, denen man gern Weihnachtskarten schreiben möchte, was dann aus Zeitgründen oft nicht passiert. Ich liege, was Liste Nr. 1 (Geschenke) angeht, ganz gut im Rennen, dafür ist die Rezepteliste noch nicht existent, was primär an der To-Do-Liste liegt, die sich, während ich oben Erledigtes wegstreiche, unten auf geheimnisvolle Weise verlängert.
Listen anderer Art erfordert das Verstecken der Geschenke und das Aufrechterhalten des kindlichen Weihnachtsmärchenglaubens. Zum letzten Mal, wahrscheinlich. Aber wer weiß, mein Weihnachtshase hängt an seinen Traditionen.
A propos Hase: Ich habe Ohren erstanden und ein Bürzel. Dem Krippenspiel steht nichts mehr im Wege.
Leicht schockiert habe ich letztens zur Kenntnis genommen, dass ich überhaupt nicht mehr up to date bin und schon den mir altersgemäß zustehenden Platz hinter dem Mond bezogen habe. Ich hatte in meinem Mädchen-Manuskript Nick Cave erwähnt und musste mir erklären lassen, dass den heutzutage kein Mensch unter 20 mehr kennt. Ganz zu schweigen von den Menschen unter 15. Die hätten zwischenzeitlich schon vergessen, wer Robbie Williams ist.
Was hört man heute, wenn man 14 und deprimiert ist, fragte ich mich und kam zu keiner befriedigenden Lösung. Wikipedia war ebenfalls ratlos.
Jetzt hört meine Protagonistin eben Marilyn Manson, der ist mir gerade noch so eingefallen und ich hoffe, dass er nicht ebenfalls in der Versenkung verschwindet. Jedenfalls nicht in unmittelbarer Zukunft.