Samstag, 12. Februar 2011

Das Stöckchen des Anstoßes ...

Niemand hatte mehr damit gerechnet, seit Wochen verdeckten Staub und Spinnweben die vernachlässigten Seiten des vorliegenden Blogs - doch dann kam es geflogen. Ein Stöckchen*, geworfen von Gabi, und ich musste es fangen, denn jede der 23 Fragen dreht sich um Bücher.

Gebunden oder Taschenbuch?

Beides. Wenn ich dann mal meine Bibliothek mit den Regalen bis zur Decke und der lautlos auf Schienen dahingleitenden Leiter habe, mit der ich auch noch an die Werke in vier Meter Höhe gelange, dann werden sicher die gebundenen Bücher in der Überzahl sein, derzeit greife ich aus Platzgründen eher zum Taschenbuch.

Amazon oder Buchhandel?

Schon wieder beides. Ich stöbere mich furchtbar gerne quer durch Buchhandlungen und bin fast nur auf chirurgischem Weg wieder von ihnen zu trennen, aber wie alle anderen Kunden bleibe ich meist an der Stapelware hängen. Wenn ich nichts Konkretes suche. Die Exoten finde ich eher bei amazon. Die muss ich dann auch nicht selbst nach Hause schleppen. Jedenfalls verdienen sowohl reale als auch digitale Buchhandlungen an mir enorm viel Geld.

Lesezeichen oder Eselsohr?

Schnappatmung. Eselsohren? Achte Todsünde.

Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?

Hihi. Ordnen, guter Witz.
Ausschlaggebend ist die Frage: Wo lässt das Buch sich noch hineinquetschen?

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?

Grundsätzlich behalten, allerdings bin ich mittlerweile bereit, Bücher wegzugeben, von denen ich weiß, dass ich sie sicher nicht nocheinmal lesen werde. Die verschenke ich meistens. Wegwerfen ist für mich ein quasi undenkbarer Gedanke.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?

Gibt es echt Leute, die den wegwerfen? Warum? Warum? Warum?
Ich finde die Umschläge zwar nicht immer praktisch, aber wenn sie dabei sind, dann gehören sie dazu. "Ohne" wirkt das Buch dann gewissermaßen beschädigt.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?

Mit. Außer beim Lesen in der Badewanne.

Kurzgeschichte oder Roman?

Roman, ich habe gern länger etwas von einer Geschichte. Bei Kurzgeschichten bin ich hin- und hergerissen: Wenn sie gut sind, würde ich gern mehr lesen; sind sie schlecht, haben sie ohnehin keine Daseinsberechtigung. (Ich sollte die Klappe halten, ich werde demnächst auch wieder eine schreiben).

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zu Ende ist?

Aufhören, wenn das Buch auf's Gesicht fällt.

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?

"Es war einmal dunkel und stürmisch" :-))
Wieder einmal ein Fall für: beides. Je nach aktueller Befindlichkeit.

Kaufen oder leihen?

Kaufen. Obwohl ich eine lange Geschichte von vollgestempelten Büchereikarten hinter mir habe. Aber ich neige sehr zum Überziehen der Leihfrist, also kaufe ich lieber gleich.

Neu oder gebraucht?

Neu. Ich habe jetzt gerade versucht zu erklären warum und dann alles wieder gelöscht, weil es sich echt dämlich gelesen hat. Also, erklärungslos: neu. Außer bei richtig alten Büchern, die nur noch antiquarisch zu haben sind, oder die man auf Flohmärkten findet. Wenn das Buch doppelt so alt ist wie ich, ist das fast noch besser als neu.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?


Sehr oft Stöbern, oft Empfehlung, gelegentlich Bestsellerliste gepaart mit Rezension oder Rezension gepaart mit Stöbern, manchmal Angesprungen-Werden durch Cover und/oder Klappentext. Immer wieder auch selbstverständliches Zugreifen bei bestimmten Autoren.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?

Ende, außer es handelt sich um eine Reihe, dann will ich aber trotzdem zumindest den "kleinen" Bogen des jeweiligen Buches auf befriedigende Weise abgeschlossen haben; der große darf ruhig offen bleiben und mich die Tage bis zur Fortsetzung zählen lassen. Cliffhanger-Ende bei Einzelwerk - das traut sich keiner, oder?

Morgens, mittags oder nachts lesen?

Grundsätzlich immer, aber am ehesten abends, vor dem Einschlafen. Besonders schön ist Lesen im Zug. Und am Strand.

Einzelband oder Serie?

Da habe ich wirklich keine Prioritäten.

Lieblingsserie?

Harry Potter. Ja, ich weiß, unoriginell und Mainstream. Trotzdem, die Bücher waren vom Aufbau her so toll durchdacht und perfekt durchkomponiert, so etwas muss man erst einmal fertigbringen. "Das Lied von Eis und Feuer" von George Martin ist auch ein Kandidat, genau wie die "Kingkiller Chronicles" von Patrick Rothfuss - wobei da erst ein Band erschienen ist.

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?

Hm. Dazu fällt mir jetzt nichts ein. Darf ich ein bisschen abwandeln zu "Lieblingsbuch, das zwar viele im Schrank stehen, es aber nach vierzig Seiten abgebrochen und nie wieder angerührt haben"?
Das wäre dann "Das Foucault'sche Pendel" von Umberto Eco.

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?

Schwere Entscheidung. Möglicherweise "Eat Pray Love" von Elizabeth Gilbert, das war sehr "anders" und hat noch lange nachgeschwungen.

Welches Buch liest du gegenwärtig?

"Stonehenge" von Bernard Cornwell.

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?

O weh. Immer diese Frage. Ich habe kein absolutes. Immer wenn ich mich für eines entscheiden soll, fallen mir mindestens fünf andere ein, die ich dann keinesfalls unerwähnt lassen kann. Deshalb: Ich passe.

Lieblingsautoren?

Von den "Schulstoffautoren": Sheakespeare, Kleist, Rilke, Brecht, Kästner, Dürrenmatt.
Von den Zeitgenossen: Peter Hoeg,  Nick Hornby, Stephen Fry, Juli Zeh, Marcus Zusak, J.K. Rowling, Umberto Eco, Daniel Glattauer und ich habe jetzt hundertprozentig einige vergessen.

Das Stöckchen gebe ich weiter an Claudia Toman und ihren sonnengelben Autorenblog! Viel Spaß damit!

*(Ein Blogstöckchen, kurz: Stöckchen, ist ein Fragenkatalog, meist zu einem konkreten Thema, der von Blog zu Blog weitergereicht wird wie ein Staffelholz. Falls jemand fälschlicherweise an ein Blumenstöckchen dachte.)

2 Kommentare:

Nikola Hotel hat gesagt…

Bei "Das Foucault'sche Pendel" musste ich schmunzeln, denn das habe ich vor kurzem (wenn auch nur imaginär) ins Feuer geworfen. Eco ist für mich eine Quälerei.
Interessante Antworten!

Liebe Grüße
Nikola

Ursula hat gesagt…

Ich glaub, so ist es vielen gegangen. Ich kann es auch verstehen, es ist streckenweise anstrengend, aber trotzdem großartig. Wirklich.

Liebe Grüße
Ursula

 

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