Montag, 30. August 2010

Gleichungen

Schriftsteller werden ja gemeinhin oft beneidet. Erstens, weil man sie sich gern versonnen auf der Terasse ihrer süditalienischen Villa vorstellt, wo sie im Lauf des Tages einige elegante Zeilen aufs Papier werfen um anschließend mit einem bunten Drink in der Hand den Sonnenuntergang zu genießen. Sie reisen wie besessen, um sich von exotischen Orten inspirieren zu lassen. Sie treffen permanent wahnsinnig interessante Leute. Und sie schwimmen in Geld, ähnlich wie Carrie Bradshaw, die sich mit ihrer 30-Zeilen-Kolumne ein Leben in Saus und Braus und Designerklamotten leisten kann.
Vor allem aber ist das, was sie tun, enorm einfach. Es lässt sich auf diese Formel herabbrechen:

Idee + Zeit + ausreichend Papier = Buch

Gemein ist, dass diese Gleichung oft auch diejenigen noch narrt, die es eigentlich besser wissen müssten. Mich zum Beispiel. Heute zum Beispiel. Denn in der Gleichung gibt es eine Menge Variablen, aus denen die Konstanten sich zusammensetzen. 

Zeit = Abwesenheit von fordernder Familie + Unterdrückung des Prokrastinationsimpulses - Arbeit am Brotjob.

A propos Prokrastination, ich muss euch allen unbedingt die Videos von Lev Yilmaz ans Herz legen, selbst erst kürzlich entdeckt dank des Blogs von Patrick Rothfuss.

Damit erübrigt sich schon jede weitere Erklärung, warum ich mein heute sehr optimistisch gestecktes Schreibziel nicht erreicht habe, trotz Schlechtwetters (bekanntlich der beste Freund der schreibenden Zunft).

Konzentrationsloch + YouTube - Coach mit virtueller Peitsche = verfehltes Tagesziel

Dass ich trotzdem nicht an meinem schlechten Gewissen ersticke liegt daran, dass ich in den vergangenen Tagen fleißigfleißigfleißig war. Das Buch wächst gnadenlos vor sich hin, wie eine Schlingpflanze. Ich bin gespannt, ob es ein grünes Cover kriegen wird.

Freitag, 6. August 2010

Achtung Bauarbeiten, eingeschränkter Betrieb

Ich lasse den Absatz mit den wortreichen Entschuldigungen, warum ich hier so lange nicht mehr geschrieben habe, einfach mal aus und wende mich gleich den wichtigen Dingen zu: Urlaub und Schreiben.

Zum Urlaub lässt sich gar nicht so viel sagen: Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in so einem Club. All inclusive. Schön einerseits (vor allem die Verpflegung), etwas gleichförmig andererseits. Auf jeden Fall aber erholsam, und wir haben dann auch noch ein bisschen Abwechslung in die Sache gebracht: bitte sehr. Medusa und ihr Spross.












Vorher  und vor allem danach war ich heftig mit Umbauarbeiten am aktuellen Buch beschäftigt, bei dem sich kürzlich noch eine Kleinigkeit geändert hat, nämlich der Grundkonflikt. Jetzt dürfte aber endlich, endlich alles stimmen, und ich habe ja noch fast vier Monate bis zum Abgabetermin. Was will man mehr?
Ich werfe also ein paar blumen- und sonnenreiche Sommergrüße in die Runde und verspreche, bis zum nächsten Eintrag nicht gar so viel Zeit verstreichen zu lassen.
Huch. Das war gewagt.

 

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