Samstag, 19. April 2008

Geruchlos

Mein aktuell zu schreibender Roman stellt mich vor interessante Herausforderungen. Ich brauche für eine Reihe von Szenen eine dichte, geradezu magnetische Atmosphäre, die meinen Protagonisten glaubwürdig in ihren Bann ziehen soll (ebenso den Leser, was es nicht einfacher macht). Das darf ich aber nur über zwei Sinneswahrnehmungen vermitteln: Sehen und Hören. Keine Gerüche, kein Geschmack, keine direkten körperlichen Wahrnehmungen. Wenn es brennt, kann ich das weder an Hitze noch Brandgeruch fest machen.
Und noch eine interessante Hürde: Auf dieser speziellen Handlungsebene kann mein Protagonist zwar mit anderen interagieren, doch Faktoren wie Stimme, Mimik und Gestik fallen weg. Was bleibt, sind kahle Worte und … eine sehr eingeschränkte Menge von stilistischen Mitteln. Ich würde mich sofort lauthals über diese unzumutbaren Arbeitsbedingungen beschweren, hätte ich sie mir nicht selbst ausgesucht.

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